"Nicht benötigt"

ÖBBler gehen mit 52 in Pension

Österreich
22.11.2007 17:41
Die Pensionsreformen der letzten Jahre sind an den ÖBB offenbar spurlos vorübergegangen. Denn das durchschnittliche Antrittsalter schwankt lediglich zwischen 52,6 und 52,3 Jahren. Möglich wird das durch eine Sonderregelung, wonach die Bahn "nicht benötigte Mitarbeiter" in den Ruhestand schicken kann. Dem Rechnungshof gefällt das nicht.

Noch immer sind 83 Prozent der rund 42.000 ÖBB-Bediensteten unkündbare Beamte. Laut Rechnungshof waren es 2002 noch 88 Prozent. Da es sonst keine Möglichkeit des Mitarbeiterabbaus gibt, bleibt dem Management nur der Ruhestand, der zuletzt sogar mit "Golden Handshakes" (einmaligen Zahlungen) versüßt wurde, die im Schnitt 30.000 Euro pro Mann kosteten.

Mehr ÖBB-Pensionisten als Aktive
In Summe wurden 9800 Stellen seit 2003 abgebaut, großteils durch Versetzung in den Ruhestand. Die Kosten für die Pensionen zahlt der Bund, sie stiegen binnen drei Jahren um 168 Millionen auf insgesamt 1,42 Milliarden Euro. Es gibt schon rund 70.000 Bezieher von ÖBB-Pensionen, deutlich mehr als aktive Eisenbahner.

Massiv vom Rechnungshof kritisiert wird die vom früheren ÖBB-Chef vorm Walde ausverhandelte "Dienstrechtsreform". Die führe durch die Einbeziehung der "Nebengebührenzulage" in die Pensionshöhe bis 2051 zu einer Mehrbelastung für den Bund von 1,2 Milliarden. Insgesamt sieht der Rechnungshof die Finanzlage bei den ÖBB dramatisch. Einsparungsziele wurden nicht erreicht, die Schulden steigen. Den Steuerzahler kostet die Bahn jährlich 4,5 Milliarden.

Von Manfred Schumi, KronenZeitung

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