"Kein Terrorakt"

Rohrbombe in US-Kernkraftwerk

Ausland
03.11.2007 13:36
Sicherheitskräfte im größten Atomkraftwerk der USA haben am Freitag bei einem Vertragsarbeiter einen Sprengsatz entdeckt. Der Arbeiter wurde bei der Einfahrt auf das Gelände angehalten und vorerst in Gewahrsam genommen, später jedoch wieder freigelassen. Das Kraftwerk im Staat Arizona wurde für einige Stunden abgeriegelt, der Betrieb lief aber normal weiter, wie ein Sprecher der Palo Verde Nuclear Generating Plant sagte.

Der Sprengsatz, eine kleine Rohrbombe, lag offen auf der Ladefläche des Wagen des Mannes, er war nicht versteckt. Der 61 Jahre alte Beschäftigte, der als Ingenieur für den Einkauf von Material zuständig war, erklärte, er wisse nicht, wie die Bombe in seinen Wagen gekommen sei. Er wurde nach einer Vernehmung durch die Polizei und der Durchsuchung seiner Wohnung wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Polizei machte den Sprengsatz unschädlich.

Ein Sprecher der Atomanlage sagte, der Mann habe Zugang auch zu geschützten Bereichen gehabt, auch zu den Reaktoren. Sheriff Joe Arpaio sprach von einem "rätselhaften" Fall. Es sei nämlich unklar, wie der Sprengsatz ohne Wissen des Mannes in seinen Wagen gelangen konnte. "Es gibt nichts, was ihn mit der Rohrbombe in Verbindung brächte", verwies Arpaio auf die Ergebnisse der Wohnungsdurchsuchung bei dem Mann.

Die Behörden beschrieben den Sprengsatz als ein etwa 15 Zentimeter langes geschlossenes Rohr mit verdächtigem Inhalt. Er sei vermutlich selbst gemacht. "Wenn dieses Ding auf der Ladefläche des Lastwagens hochgeht, reißt es sicherlich ein Loch hinein", sagte ein Sprecher der zuständigen Behörde. Trotz seiner groben Bauart hätte der Sprengsatz jemanden verletzen können, sagte Sprecher Tom Mangan.

Erste von vier Notfallstufen ausgerufen
Der Zwischenfall wurde als "ungewöhnliches Ereignis" eingestuft - die niedrigste der vier Notfallstufen in dem Atomkraftwerk. Auch die Bundespolizei FBI schaltete sich in die Ermittlungen ein. Auf dem Gelände des Kraftwerks sind derzeit mehrere hundert Vertragsarbeiter mit Renovierungsarbeiten beschäftigt.

Das AKW liefert Strom an rund vier Millionen Kunden in Arizona, New Mexico, Texas und Kalifornien. Es liegt rund 100 Kilometer westlich von der Millionenstadt Phoenix, weniger als zwei Kilometer von der Anlage entfernt stehen bereits die ersten Häuser.

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