Heimreise

Heimtransport für Verletzte nach Busunfall

Österreich
31.10.2007 13:19
Nach dem Busunglück am Montag auf der steirischen Seite der Pack mit drei Toten und insgesamt 25 Verletzten sind nun Heimtransporte für die Schwerverletzten organisiert worden. Fünf der insgesamt acht schwerverletzten Ungarn konnten am Mittwoch ins Nachbarland verlegt werden, drei Opfer seien noch nicht transportfähig, berichtete Edwin Benko, fachlicher Leiter des steirischen Kriseninterventionsteam (KIT).

Nach einem Abschlussgespräch der Krisenintervention am dritten Tag nach dem Unfall konnten bis auf eine Frau und zwei Männer alle Verletzten nach Ungarn transportiert werden. "Die drei müssen noch im Unfallkrankenhaus bzw. LKH Graz bleiben. Sie werden aber kommende Woche nach Hause gebracht", so Benko.

Erster Einsatz für ungarisches Krisen-Team
Am Dienstag war ein achtköpfiges, ungarisches KIT nach Österreich gekommen, um die Betreuung ihrer noch in den Spitälern verbliebenen Landsleute zu übernehmen und die Rückreisen zu organisieren. "Sie sind in die Krankenhäuser ausgeschwärmt und waren den ganzen Tag bei den Patienten", sagte Benko. Da es der erste Einsatz der ungarischen Helfer war, standen ihnen steirische Mitglieder zur Seite.

Es sei gut gelaufen, man habe sehr gut zusammengearbeitet, berichtete die ungarische Psychologin Györgyji Töttös am Mittwoch. Töttös hatte sich für das KIT gemeldet, weil sie diese Betreuung für notwendig halte. Es gut sei, wenn jemand nach solchen Erlebnissen für die Betroffenen "einfach da" sei. Sie fühle sich nun zufrieden, da sie glaube, den Menschen geholfen zu haben.

Bub verlor seine Mutter, Vater liegt auf der Intensiv
Wie wichtig die Betreuung durch Landsleute ist, zeigte sich an der Situation eines zehnjährigen Buben: "Er selbst ist beim Unfall unverletzt geblieben. Sein Vater liegt aber auf der Intensivstation, seine Mutter ist beim Unglück gestorben. Mit ihm hat zuerst ja gar keiner richtig sprechen können", so Benko.

Vor der Übergabe an die ungarischen Kollegen hatten am Montag professionellen Helfer aus der Grünen Mark die nicht bzw. Leichtverletzten in einem Gebäude der Asfinag versorgt. Trotz der traurigen Situation konnte der Helfer von positiven Ereignissen berichten: "Wir haben Semmeln, Käse, Wurst und Gulasch organisiert. Nach dem Essen ist plötzlich einer der Betroffenen in der Küche gestanden und hat Teller abgewaschen."

Auch die Einsatzkräfte hätten sich zum Beispiel beim Zusammensammeln des Gepäcks aus dem Bus sehr einfühlsam gezeigt. Er selbst habe den AC-Milan-Anhänger eines Ungarn gefunden: "Bei der Rückreise hat der Mann geweint und mir den Anhänger geschenkt", sagte Benko. Das habe ihn sehr berührt und zeige, dass die Betreuung auch den Opfern wichtig sei.

"Zurückkommen zum Alltag"
Als es am Montag an die Rückfahrt mit einem Ersatzbus ging, seien viele Ungarn erst in das Fahrzeug eingestiegen, nachdem auch einige KIT-Mitglieder eingestiegen waren. Einige hätten auch gewartet, bis sie von ihren Angehörigen abgeholt worden seien: "In dieser Situation gibt es für die Betroffenen nichts Besseres als wenn jemand da ist. Das gibt Schutz und Sicherheit, dass man weiterleben kann, dass man zum Alltag zurückkommt."

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