Globaler Protest
Weltweite Proteste gegen Militärregime in Burma
Auch in London (Foto) gingen am Samstag mehrere tausend Menschen auf die Straße, um ihre Solidarität mit der Protestbewegung gegen das burmesische Militärregime zu zeigen. Die Polizei sprach von rund 3.000 Demonstranten, die Veranstalter von rund 10.000. Buddhistische Mönche in safranfarbenen Gewändern führten die Kundgebung in der Innenstadt an, sie beteten für Frieden und ein Ende der Gewalt in Burma. Vor der Residenz des britischen Premierministers Gordon Brown in der Downing Street befestigten sie rote Stirnbänder, wie sie die Demonstranten in Burma getragen hatten. Großbritannien herrschte als Kolonialmacht bis 1948 über Burma.
Auf dem Trafalgar Square hielten mehrere Abgeordnete, Menschenrechtsaktivisten und Exil-Burmesen Ansprachen, in denen sie ein schnelles Eingreifen der Vereinten Nationen gegen die Militärjunta forderten. Irene Khan, Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation Amenesty International, die zu dem weltweiten Protesttag aufgerufen hatte, betonte, die Menschenrechte würden in Burma nicht erst seit kurzem missachtet. Die internationale Gemeinschaft ignoriere den Notstand bei den Menschenrechten in dem Land bereits seit 20 Jahren wissentlich.
In der Früh hatten bereits tausende Menschen in Australien, Neuseeland, Malaysia, Taiwan und Indien demonstriert. In New York warben am Samstagabend zahlreiche Prominente angeführt vom Hollywood-Schauspieler Jim Carrey für UNO-Sanktionen gegen die burmesische Militärjunta. In einem öffentlich signierten Brief forderten sie den Weltsicherheitsrat zum Handeln auf. Unterstützung bekundeten auch die Schauspieler Jennifer Aniston, Anjelica Huston, Dustin Hoffman und Susan Sarandon.
Junta gibt Freilassung weiterer Mönche bekannt
Fast zehn Tage nach der brutalen Niederschlagung der Proteste in Burma hat die Militärjunta am Samstag die Freilassung weiterer Mönche bekanntgegeben. Nach offiziellen Angaben wurden 404 von 513 Mönchen, die Ende September festgenommen worden waren, wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Gesamtzahl der Festgenommenen gab das Regime mit 2.093 an.
Bei der gewaltsamen Unterdrückung der von Mönchen angeführten Protestbewegung waren nach offiziellen Angaben zehn Menschen getötet worden. Dissidenten in der Metropole Rangun schätzen die Zahl der Toten dagegen auf rund 200; 6.000 sollen verhaftet worden sein.
Ein Entwurf für eine Erklärung der drei westlichen Vetomächte im Sicherheitsrat (USA, Großbritannien und Frankreich), der das Vorgehen der burmesischen Militärdiktatur scharf verurteilt, hatte wegen der Haltung Chinas und Russlands bisher keine Chance, angenommen zu werden.
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