Auf Raumpatrouille

Project Sylpheed

Spiele
21.08.2007 11:58
Eine Geschichte um Freundschaft, Liebe und Verrat präsentieren die "Final Fantasy"-Macher von Square Enix mit "Project Sylpheed" für die Xbox 360. Wer nun allerdings auf ein episches Rollenspiel hofft, wird enttäuscht: Als Weltraum-Shooter steht das Spiel eher in der Tradition eines "Wing Commander" oder "X-Wing".

600 Jahre in der Zukunft hat die Erde durch effizientes Terraforming sein Territorium auf insgesamt elf Sternensysteme ausgeweitet. Eine handvoll abtrünniger Systeme dürstet es allerdings nach Unabhängigkeit und so kommt es - wenn man es so nennen will - zum Kampf zwischen Imperium und Rebellion. Im Zentrum dieser Auseinandersetzung stehen vier junge Piloten, unter ihnen auch Katana Faraway, in dessen Rolle der Spieler schlüpft.

Während die Story in zahlreichen anspruchsvoll animierten, lediglich in englischer Sprache synchronisierten Zwischensequenzen vorangetrieben wird, beschränkt man sich beim Gameplay auf ein stets wiederkehrendes Element: die Weltraumschlacht. An Bord eines Raumjägers gilt es die feindlichen Schwadrone möglichst zahlreich vom Himmel bzw. Universum zu holen.

Einfach ist das allerdings nicht, wofür in allererster Linie die überladene Steuerung verantwortlich gemacht werden darf. Der Spieler muss sich nicht nur im dreidimensionalen Raum zurechtfinden, sondern hat nebenbei noch zahlreiche Knöpfe für die unterschiedlichen Waffensysteme und Spezialmanöver (etwa eine 180-Grad-Kehrtwende) zu bedienen.

Ein umfangreiches Tutorial leistet zwar erste Abhilfe, dennoch bedarf es einiger Einarbeitungszeit, um sich mit allem vertraut zu machen. Dass dem Spieler die Möglichkeit geboten wird, von einer komplizierten auf eine einfache Steuerung zu wechseln, ist zwar sehr löblich, macht allerdings nur bedingt Sinn: Gerade die später so notwendigen Manöver lassen sich dann nämlich gar nicht erst ausführen.

Auch der Bildschirm ist heillos überfüllt und überfordert mehr als er informiert: Status- und Geschwindigkeits-Anzeigen noch und nöcher, ein Radar und ein gelegentlich einkommender "Anruf" des Vorgesetzten versperren die Sicht aufs Wesentliche - das, was vor dem Bug liegt. Doch auch hier wird der Spieler enttäuscht: Viele der gegnerischen Schiffe sind oftmals nur als kleine Punkte in der Ferne auszumachen, lediglich beim Auftanken oder Reparieren der Schilde bekommt man gelegentlich ein Schiff zu Gesicht.

Damit der Spieler aber nicht auf einen schwarzen Bildschirm und einige hell leuchtende Stern-Punkte starren muss, hinterlässt jedes Raumschiff eine Art Kondensstreifen. Gegner sind am roten, Alliierte am blauen Schweif zu erkennen. Da es nach einer Weile jedoch nur so von bunten Streifen wimmelt, geht die Übersicht abermals flöten. Der japanische Elektro-Pop und die zum Teil recht überholt klingenden Laser-Sounds unterstützen die ohnehin schon hektische Atmosphäre nur zusätzlich.

Hat man trotz aller Hindernisse die Mission erfolgreich absolviert, darf man seine verdienten Punkte im Arsenal in die Entwicklung neuer Waffensysteme investieren. Sind die Raketen oder Laser einsatzbereit, dürfen sie im Hangar ausgerüstet werden. Da sich nicht jede Waffe für jeden Gegner eignet, sollte man bei dieser Auswahl jedoch durchaus Sorgfalt walten lassen.

Mehr als die ständigen Kämpfe und das Entwickeln neuer Waffen hat "Project Sylpheed" dann allerdings nicht mehr zu bieten. Auch einen Online-Multiplayer-Part sucht man vergebens: Hier darf ausschließlich offline und alleine gezockt werden.

Fazit: Eine recht nette und gut in Szene gesetzte Geschichte können bei "Project Sylpheed" leider nicht über zwei entscheidende Mankos hinwegtäuschen: die viel zu komplizierte Steuerung und den überladenen Bildschirm. Da es sich bei "Project Sylpheed" aber nach aktuellem Stand um das einzigste Spiel dieser Gattung für die Xbox 360 handelt, dürfen Freunde ausgiebiger Weltraumballereien durchaus einen Blick darauf werfen.

Plattform: Xbox 360
Publisher: Microsoft
Krone.at-Wertung: 65%


von Sebastian Räuchle

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