Wie sonst auch üblich, wurde in diesem Fall mit der High Commission (Botschaft) Gambias in London Kontakt aufgenommen. Denn der westafrikanische Staat unterhält in Österreich keine Vertretung. Erst nach unzähligen Telefongesprächen und einer dortigen Zusage sowie der Ausstellung von Einreise-Zertifikaten hob schließlich vor nunmehr einer Woche ein gechartertes Ambulanzflugzeug aus Wien ab.
Mit an Bord des Jets drei Beamte der Spezialeinheit Cobra, ein Arzt und vier Schubhäftlinge im Alter von 18 bis 21 Jahren. Dabei handelt es sich um drei vorbestrafte Drogendealer - einer hat noch zusätzlich Körperverletzung auf dem Kerbholz - und einen abgelehnten Asylwerber.
Erst nach 17 Stunden Odyssee wieder in Wien
Doch gleich nach der Landung in der gambischen Hauptstadt Banjul begannen die Probleme. Plötzlich behaupteten die dortigen Behörden, nichts gewusst zu haben. Darauf musste der Charter-Jet wieder abfliegen. Nach einer 17-stündigen Odyssee landeten die vier Afrikaner schließlich wieder im Wiener Polizeianhaltezentrum.
Vor einem nächsten Abschiebeversuch schickten das Außen- und das Innenministerium nun eine Protestnote (in Diplomatensprache Intervention) an die gambischen Behörden. Die hoffentlich auch bei Staatspräsident Yahya Jammeh, der von sich selbst sagt, AIDS mit Handauflegen heilen zu können, ankommen wird...
Von Christoph Budin
Symbolbild
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