Befreiungsaktion
Inhaftierter Ex-Präsident soll in Japan kandidieren
Mit diesem Schritt wolle Fujimori die drohende Auslieferung an Peru verhindern, kommentierten chilenische Medien. Das japanische Wahlgesetz hindert niemanden, der im Ausland unter Hausarrest steht, daran, bei einer Wahl in Japan als Kandidat anzutreten. In Chile steht in erster Instanz eine Entscheidung über den Auslieferungsantrag Perus in Kürze an.
Die zuständige Staatsanwältin Mónica Maldonado hatte bereits empfohlen, den schwerer Menschenrechtsverbrechen bezichtigten ehemaligen Staatschef nach Peru zu überstellen. Eine mögliche Wahl Fujimoris in das japanische Parlament könnte diese Entscheidung nach Einschätzung von japanischen Medien beeinflussen.
„Ich möchte Japan, die Heimat meiner Eltern, meine Dankbarkeit zeigen, indem ich meine Erfahrungen während meiner Zeit als Präsident nutze“, sagte Fujimori der japanischen Agentur Kyodo. Er hatte sich noch als peruanischer Präsident 2000 angesichts zahlreicher Korruptionsaffären während einer Auslandsreise nach Japan abgesetzt.
Dort war er wegen seiner japanischen Staatsbürgerschaft vor einer Auslieferung sicher. Am 6. November 2005 tauchte er aber überraschend in Chile auf und wurde wegen eines internationalen Haftbefehls festgenommen. Ein Vertreter der PNP-Partei hatte laut Medienberichten Fujimori am 18. Juni in Santiago besucht und ihm das Angebot der Partei, bei der Oberhauswahl in Japan zu kandidieren, übermittelt.
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