Gier nach Gold
Millionenschatz erweckt Interesse Spaniens
Die Polizei soll nun untersuchen, ob es sich um eine Plünderung spanischen Kulturbesitzes handelt. Es sei "verdächtig", dass die US-Spezialfirma Odyssey Marine Exploration weder den genauen Fundort noch die Herkunft des Schiffes bekannt gegeben habe.
Der aus mehr als 500.000 Silber- und hunderten Goldmünzen bestehende Schatz ist nach Angaben des Unternehmens rund 370 Millionen Euro wert. Experten bezweifeln dies allerdings. "In keinem Wrack der Welt gibt es 370 Millionen Dollar zu finden", sagte der erfahrene Schatzsucher Robert Marx der Zeitung "Los Angeles Times". "Jeder, der das behauptet (...), lügt."
Auch der auf Schiffswracks spezialisierte Archäologe von der A&M- Universität in Texas zeigte sich mit Blick auf die ersten Schätzungen des Werts skeptisch. "Sehr oft wird da übertrieben, weil man ja finanzkräftige Unterstützer braucht", sagte er der Zeitung.
Odyssey Marine Exploration mit Sitz in Tampa (US-Bundesstaat Florida) ist in der Welt der professionellen Schatzsucher ein Ausnahmefall, weil die Firma eine Aktiengesellschaft ist, deren Anteile an der Börse gehandelt werden. Der Kurs der Aktie war am Freitag nach Bekanntgabe des Fundes um 80 Prozent in die Höhe geschossen.
Erst vor zwei Monaten hatte die Firma nach jahrelangen Verhandlungen von Madrid die Erlaubnis erhalten, im Auftrag Londons vor der Südküste Spaniens nach dem britischen Flaggschiff "HMS Sussex" zu suchen, das 1694 in einem Sturm gesunken war. In dem Wrack soll sich der größte versunkene Schatz aller Zeiten befinden: Eine Million Pfund Sterling in Gold- und Silbermünzen im heutigen Wert von bis zu vier Milliarden Euro.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.