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Laut einer Studie des Kinderhilfswerks Unicef wurden weltweit 15 Millionen Mädchen (zwischen 15 und 19 Jahren) mindestens bereits einmal Opfer sexueller Gewalt. Allerdings: Nur ein Prozent aller Betroffenen soll sich danach eigenständig an professionelle Helfer gewandt haben. Auch in Oberösterreich scheint die Dunkelziffer hoch.
"Die Dynamik ist bei uns nicht anders als in Afrika", sagt Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger. Täter und Opfer würden sich in vielen Fällen persönlich gut kennen. "Wir wissen, dass 90 Prozent der Täter keine Fremden sind - sondern der Vater, Stiefvater, Nachbar oder Trainer."
Auch Scham, Angst oder Versuche, das Geschehene zu verdrängen, tragen dazu bei, dass Übergriffe nicht ans Tageslicht kommen oder verharmlost werden. "Missbrauch ist leider auch hierzulande nach wie vor ein Tabuthema, sodass viele Opfer es einfach nicht wagen, sich jemandem anzuvertrauen", so Winkler-Kirchberger.
Überforderung
Auch Erwachsene seien mit dem Unfassbaren nicht selten überfordert und wüssten nicht, wie sie reagieren sollen. Einrichtungen wie die Kinder- und Jugendanwaltschaft oder die Kinderschutzzentren (siehe auch Interview) bieten Betroffenen Hilfestellung. Winkler-Kirchberger: "Ein behutsames und kompetentes Vorgehen ist dabei besonders wichtig, damit Kindern in der Aufdeckungsphase nicht noch zusätzlicher Schaden zugefügt wird."
"Kein Signal darf verloren gehen!"
Die Psychotherapeutin Sonja Farkas ist Geschäftsführerin des Kinderschutzzentrums WIGWAM in Steyr und Kirchdorf.
"Krone":Sie betreuen vorwiegend Kinder, die verschiedenste Formen von Gewalt erfahren mussten.
Sonja Farkas: Die häufigsten Anlassfälle haben mit physischer, psychischer oder sexueller Gewalt zu tun. Doch wir helfen auch bei Verhaltensauffälligkeiten, Vernachlässigungen oder großen Ängsten.
"Krone":Kinder, die Hilfe benötigen, werden leider nicht immer sofort gehört.
Farkas: Eine deutsche Studie hat gezeigt, dass sich ein gewaltbetroffenes Kind bis zu siebenmal einem Erwachsenen anvertrauen muss, ehe ihm geholfen wird. Daher unser Appell: Kein Signal darf verloren gehen!
Jürgen Pachner, Kronen Zeitung
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