Plus 86% seit 2001

Zahl der Sozialhilfebezieher dramatisch gestiegen

Wirtschaft
28.11.2017 06:20

Eine aktuelle Statistik zeigt, welchen enormen Belastungen das Sozialnetz in Österreich ausgesetzt ist. "Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Mindestsicherung erhöhte sich zwischen 2001 und 2016 um stolze 86,1 Prozent", rechnet die Rechercheplattform "Addendum" vor. Gleichzeitig sei die Zahl der Erwerbstätigen, die das Sozialsystem erhalten, um lediglich 12,8 Prozent gestiegen.

Dieser Trend könnte sich auch in den nächsten Jahren verstärken, wenn atypische Beschäftigungsverhältnisse am unteren Ende der Einkommensskala zunehmen und im Zuge der Digitalisierung zahlreiche Jobs wegfallen. Aus diesem Grund müsse laut "Addendum" eine "neue Bemessungsgrundlage für die Einhebung der Mittel herhalten".

Pensionen größter Brocken bei Sozialleistungen
Bereits jetzt liege das Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und Sozialleistungsbeziehern (dazu werden in dieser Rechnung neben den bisher genannten Geldleistungen auch Pensionen, Pflegegeld und Familienbeihilfe mitgezählt) bei 4:5. Allerdings dürfe man hier nicht vergessen, dass es Überschneidungen gibt: Wer beispielsweise Familienbeihilfe, Mindestsicherung, Witwen- oder Waisenpension erhalte, könne gleichzeitig auch erwerbstätig sein. Schaue man sich die einzelnen Leistungen im Detail an, sei das Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und Sozialleistungsempfängern bei den Pensionen am knappsten: Auf einen Pensionisten kämen derzeit 1,8 Erwerbstätige.

Die Pensionen sind, das belegen diese Statistiken erneut, der größte Brocken, der finanziert werden muss. "Die Ausgaben für Pensionen steigen jährlich um etwa den Betrag an, der den gesamten Geldleistungen für die bedarfsorientierte Mindestsicherung entspricht", schreibt das Journalistennetzwerk.

Österreich bei Sozialausgaben an EU-Spitze
Im Jahr 2015 wurden laut Sozialschutzkonzept rund 101 Milliarden Euro für Sozialausgaben aufgewendet. Bemessen am BIP rangiert Österreich innerhalb der EU weit oben, was Ausgaben für wohlfahrtsstaatliche Systeme betrifft. Im Jahr 2014 seien das rund 29 Prozent des BIP gewesen. In diesem Zusammenhang erwähnt die Rechercheplattform, dass im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise in fast allen EU-Staaten deutliche Steigerungen der Sozialausgaben bemerkbar gewesen seien.

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