Europol-Bericht

6000 Euro: Immer mehr Migranten kommen per Jacht

Ausland
19.10.2017 06:01

Angesichts der verstärkten Kontrollen durch die libysche Küstenwache setzen die Schlepperbanden auf immer perfidere Methoden, um Flüchtlinge nach Europa zu schleusen. In einem aktuellen Bericht warnt Europol davor, dass immer mehr Asylwerber auf Luxusjachten über das Mittelmeer gebracht werden. Die Nobelboote werden kaum kontrolliert, allerdings müssen die Migranten dafür auch bis zu 6000 Euro an die Schleuser zahlen.

Während der Großteil der Migranten bislang auf völlig überfüllten, nicht seetauglichen Booten nach Europa geschleust wurde, zeigen neue Erkenntnisse von Europol, dass es auch anders geht: Reiche Migranten aus Afghanistan, dem Iran, Pakistan oder Syrien setzen immer häufiger bequem per Schnellboot, Segeljacht oder Jetski von der Türkei oder Tunesien nach Europa über.

Europol ist alarmiert. Die europäische Strafverfolgungsbehörde stellte zuletzt 160 Überfahrten per Segeljacht von der Türkei nach Italien fest. Der Preis für diese Reise ohne große Lebensgefahr liege bei 6000 Euro pro Person, Kinder würden etwa die Hälfte zahlen, berichtet die "Welt". Letztlich hänge der Preis aber auch von der Qualität des Schiffes, der Anzahl der geschmuggelten Migranten und deren Nationalität ab.

"Großes und gefährliches Geschäft"
Die am häufigsten entdeckte Methode ist aber nach wie vor die Schleppung in Lastwagen oder Vans. Überfüllung, Mangel an Atemluft und hohe Fahrtgeschwindigkeiten seien nur einige der Risiken dabei, warnte Europol. "Flüchtlingsschleppungen sind ein großes und gefährliches Geschäft in Europa geworden", so Europol-Direktor Rob Wainwright. Angesichts des erhöhten Drucks der Ermittlungsbehörden würden kriminelle Organisationen zu "extremen Taktiken" wechseln, oft mit lebensbedrohlichen Konsequenzen.

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