Alle machten mit!

Familien-Bande dealte mit Kokain und Cannabis

Tirol
02.08.2017 15:31

Ein Familienunternehmen der besonderen Art ging jetzt der Tiroler Polizei ins Netz: Eine aus Holland stammende Familie soll im Bezirk Kitzbühel im großen Stil mit Kokain und Cannabis gedealt haben. Und dabei machten alle mit - von der 77 Jahre alten Oma bis zum 14-jährigen Enkel. Drei Erwachsene sitzen nun in Haft.

Jahrelang liefen die Geschäfte des "Drogen-Familienbetriebs" offenbar bestens. Anfänglich schmuggelte ein 49-Jähriger mit seiner gleichaltrigen Ehefrau das Kokain zu jeweils rund 100-Gramm-Rationen in einer im Kofferraum eines Leihwagens versteckten Kaffeedose nach Tirol. Ab November 2015, als die beiden im Bezirk Kitzbühel ein Lokal eröffneten, übernahm dann die 77-jährige Mutter des Mannes die Beschaffungsfahrten und holte alle zwei Wochen Nachschub aus der Heimat. Doch Ende Mai wurde die "Drogen-Omi" im Zug mit 150 Gramm Kokain erwischt und festgenommen. "Es wurde dann die Wohnung und das Lokal der Familie durchsucht. Dabei konnten etwa eine Schreckschusspistole, Bargeld und etwas Kokain sichergestellt werden", weiß Katja Tersch vom Landeskriminalamt.

Schüler als Drogen-Bote

Kaum zu glauben: Auch der Sohn (14) des 49-Jährigen wurde als Drogen-Bote eingesetzt. Per Taxi lieferte dieser an Abnehmer das Suchtgift oder brachte die Drogen aus der Wohnung ins Lokal, sobald nicht mehr genügend vorhanden waren.

Insgesamt soll die Familie vier Kilo Kokain und ein Kilo Cannabis nach Tirol geschmuggelt haben. Rund 2,5 Kilo Kokain und das gesamte Cannabis im Wert von rund 210.000 Euro sollen weiterverkauft worden sein.

Alle vier Personen sind laut Polizei mittlerweile geständig. "Die drei Erwachsenen sitzen derzeit in Innsbruck in U-Haft, der 14-Jährige befindet sich bei seiner leiblichen Mutter in den Niederlanden", sagt Tersch.

In Italien konnte vergangene Woche auch ein Dealer festgenommen werden, der die Familie zwischen Ende 2016 und April 2017 mit Drogen versorgt hat. Zudem konnten rund 60 Abnehmer ausgeforscht und angezeigt werden.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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