Freispruch!

Ehepaar soll Kinder zu Halloween attackiert haben

Tirol
15.06.2017 17:08

Die befürchteten Attacken durch Horror-Clowns blieben im Vorjahr zwar aus, trotzdem ging es in der gruseligen Halloween-Nacht zumindest vor dem Wohnhaus eines Ärzte-Paares in Innsbruck gehörig zur Sache. Die Eheleute sollen nämlich verkleidete Kinder und deren Aufpasser attackiert haben. Nun saßen sie vor Gericht.

In ganz Tirol machten sich in der Halloween-Nacht Horden zwergwüchsiger Vampire, Geister und Hexen auf, um bei Nachbarn mit den kreischenden Worten "Süßes oder Saures!" Schleckereien abzusahnen.

"Wollten Hund schützen"

Auch drei junge Mädchen zogen mit einer Aufsichtsperson (27) und dessen Sohn durch eine Siedlung in Innsbruck. Bei zwei Ärzten (55 und 48), die - wie zahlreiche andere Tiroler auch - nicht viel Freude mit der neuen Mode haben, das amerikanische Halloween hierzulande zu feiern, blieb die Tür zunächst verschlossen. "Wir wollten wegen unseres Hundes nicht aufmachen. Doch dann läuteten sie Sturm und trommelten gegen die Tür", erklärte am Mittwoch am Innsbrucker Landesgericht der 55-Jährige, der wie seine Gattin etwa wegen schwerer Körperverletzung und versuchter Nötigung angeklagt war.

Denn nachdem das Ehepaar doch noch die Tür aufmachte, soll erst der Mann den Aufpasser wie ein Kung-Fu-Kämpfer angesprungen sein und verletzt haben, und dann die Frau mit einem Pfefferspray die verkleidete Gruppe attackiert haben. "Sie schrie auch, dass sie den Schäferhund auf uns hetzt", sagten die Mädchen vor Richter Josef Geisler aus.

Die Ehefrau gestand zwar, den Pfefferspray eingesetzt zu haben, aber nur weil der Aufpasser auf ihren Gatten losging. "Mein Mann ist auf den Hinterkopf gefallen. Ich glaubte ernsthaft, dass er tot ist", gestand die Angeklagte.

Richter Geisler, der keinen Hehl daraus machte, dass er kein Freund von Halloween ist, sprach das Ehepaar im Zweifel frei. Vor allem die Aussagen der Mädchen waren dem erfahrenen Strafrichter ein Dorn im Auge. "Es muss eine Absprache stattgefunden haben", meinte Geisler.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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