Briten besorgt:
Trump will unbedingt mit der Queen in die Kutsche
Der geplante Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump bereitet Großbritannien seit Monaten Kopfzerbrechen. Nicht nur, dass die britische Bevölkerung wenig davon angetan ist, dass der bekanntermaßen ziemlich manierenbefreite Trump ihre geliebte Königin trifft - auch besteht er auf die gemeinsame Fahrt in der goldverzierten Kutsche. Doch dafür müssten sehr große Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, berichtete die Zeitung "The Times".
Die Visite sei in der zweiten Oktoberwoche geplant, heißt es in dem Bericht. Der Buckingham-Palast und ein Regierungssprecher wollten am Sonntag in London keine Stellungnahme dazu abgeben. Frühere US-Präsidenten wurden oft erst Jahre nach ihrem Amtsantritt mit dem vollen Pomp des Königshauses empfangen. Zum Staatsempfang gehört neben einer Prozession in der Kutsche auf Londons Paradestraße "The Mall" auch ein Staatsbankett im Buckingham-Palast.
Doch genau die Kutschenfahrt bereitet den Sicherheitsleuten massives Kopfzerbrechen. Trumps Vorgänger Barack Obama hatte bei seinem Staatsbesuch im Jahr 2011 auf die Fahrt in der Staatskarosse aus Sicherheitsgründen verzichtet. Doch Trump will Kutsche fahren - und zwar mit der Queen. Sicherheitsbedenken hin oder her. Scotland Yard rechnet übrigens mit Zehntausenden Demonstranten bei Trumps Besuch.
Sicherheitsvorkehrungen wären massiv wie nie zuvor
Die Sicherheitsvorkehrungen im Oktober würden alle bisherigen Staatsbesuche in den Schatten stellen, zitierte die "Times" britische Sicherheitskreise. Die Limousine, die Trump in den USA benutze, biete sogar Schutz vor kleinen Raketen. "Wenn er aber in einer Kutsche sitzt, die von Pferden auf der 'Mall' gezogen wird, dann steigt der Risikofaktor dramatisch an", sagte eine nicht näher genannte Quelle. Die Limousine Trumps ist mit Karbon und Titan extrem gepanzert.
Wem ein solcher Staatsbesuch zusteht, entscheidet in erster Linie die britische Regierung. Diese Ehre wird nur wenigen zuteil. Nach Angaben des Buckingham-Palastes gibt es pro Jahr ein bis drei dieser Visiten in Großbritannien. Darunter seien bisher zwei US-Präsidenten gewesen: George W. Bush im Jahr 2003 und eben Obama.
May lud Trump im Namen der Queen ein
Die britische Premierministerin Theresa May hatte Trump während ihres Besuchs in Washington Ende Jänner im Namen der Queen eingeladen. Ein konkreter Termin für den Besuch wurde offiziell noch nicht genannt.
Zehntausende Briten haben bereits in verschiedenen britischen Städten gegen den Staatsbesuch demonstriert. Sie werfen May vor, sich mit der Einladung bei Trump anzubiedern. Mehr als 1,8 Millionen Briten sprachen sich zudem in einer Petition dafür aus, den Besuch mit allen zeremoniellen Ehren herabzustufen. Doch die Regierung in London betonte, dass die Einladung stehe. Eine Rede Trumps vor dem Londoner Parlament hat Unterhaussprecher John Bercow allerdings bereits ausgeschlossen. In einer aufsehenerregenden Rede warf er dem US-Präsidenten indirekt Sexismus und Rassismus vor.
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