Vor US-China-Gipfel

Nordkorea provoziert mit Rakete Richtung Japan

Ausland
05.04.2017 10:22

Einen Tag vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping hat Nordkorea mit einer weiteren Provokation seine Unbeugsamkeit im Konflikt mit der Weltgemeinschaft demonstriert. Das Regime in Pjöngjang feuerte am Mittwoch eine Rakete in Richtung Japan ab, die nach 60 Kilometern im Meer versank, teilte das südkoreanische Militär mit.

Der Abschuss sei demnach um 6.42 Uhr früh (Dienstag 23.42 Uhr MESZ) erfolgt. Die US-Armee bestätigte den Abschuss einer ballistischen Rakete durch Nordkorea. Es habe sich um eine Mittelstreckenrakete vom Typ KN-15 gehandelt, die "keine Gefahr für Nordamerika" dargestellt habe. Die US-Armee bekannte sich dazu, weiter "mit unseren Verbündeten Südkorea und Japan zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit aufrechtzuerhalten".

Tillerson: "USA haben genug über Nordkorea gesprochen"
US-Außenminister Rex Tillerson, der schon vor Wochen über militärische Optionen gegen Nordkorea sinniert hatte, erklärte: "Die USA haben genug über Nordkorea gesprochen. Wir geben keinen weiteren Kommentar ab." Trump hat einen harten Kurs gegenüber der Regierung in Nordkorea angekündigt, die seit Jänner 2016 auch schon zweimal Atomwaffen testen ließ. Ein Vertreter des Weißen Hauses erklärte am Mittwoch, Nordkorea sei ein Test für die chinesisch-amerikanischen Beziehungen. Trump hatte zuvor in einem Zeitungsinterview mit einem Alleingang gegen Nordkorea gedroht. Wenn China nicht in der Lage sei, das Problem zu lösen, "dann werden wir es tun". Am Donnerstag und Freitag trifft der US-Präsident in seinem Privatressort in Florida Xi Jingping.

China ruft zu Zurückhaltung auf
In Peking ist man um Deeskalation bemüht. Alle Parteien sollten sich zurücknehmen und "nichts unternehmen, um die gegenwärtige intensive Situation zu verschärfen", sagte Hua Chunying, Sprecherin des Außenministeriums, am Mittwoch. Peking unternehme seit langer Zeit große Anstrengungen, um eine Lösung für die Probleme der nordkoreanischen Halbinsel zu finden. Man wolle gemeinsam mit allen beteiligten Staaten daran arbeiten, eine Denuklearisierung herbeizuführen, um Frieden und Ordnung in der Region zu sichern.

Tokio: "Extrem problematische Aktion"
Anfang März hatte Nordkorea vier Raketen abgeschossen, die zum Teil 1000 Kilometer weit geflogen und nur rund 300 Kilometer vor der japanischen Küste im Meer gelandet waren. Der japanische Regierungssprecher Yoshihide Suga bezeichnete den erneuten Abschuss am Mittwoch als "extrem problematische Aktion." Japan könne die wiederholten Brüskierungen durch Nordkorea nicht tolerieren und habe Protest eingelegt. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe sagte, er werde eng mit Südkorea und den USA in Sachen Sicherheit zusammenarbeiten.

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