Fluchtrouten

Die Grüne Grenze im Visier

Kärnten
12.08.2016 15:56

Weil sich die Flüchtlingssituation in Italien zuspitzt, bereiten sich die Sicherheitsbehörden in Südösterreich jetzt auf neue Migrationsbewegungen vor. Nachdem die offiziellen Übergänge gesichert wurden, gilt es, die "Grüne Grenze" ins Visier zu nehmen; mit Hightech.

"Die Kapazitäten in Italien sind ausgeschöpft - es wird immer voller", weiß Hannes Dullnig von der Grenzpolizei. Derzeit werden 135.000 Flüchtlinge versorgt. Und nachdem zuletzt wieder vermehrt Migranten in Südösterreich aufgegriffen worden sind - erst diese Woche wurden 35 Flüchtlinge beim Karawankentunnel gestoppt - , bereitet man sich jetzt erneut auf stärkere Migrationsströme auch aus Italien vor.

"Wir gehen davon aus, dass die Hauptroute nach Deutschland über Tirol führen wird. Eine Ausweichroute über das Kanaltal und durch Kärnten ist aber denkbar", erklärt Kärntens Polizeisprecher Rainer Dionisio. Die Behörden wollen daher so schnell wie möglich das neue Registrierzentrum in Thörl Maglern fertigstellen und "erforderlicher Weise Grenzkontrollen starten". Ein Knackpunkt bleibt die "Grüne Grenze". "Nahe der Fluchtrouten führen 100 bis 150 Wald- und Forstwege über die Grenze", weiß ein Anti-Schlepper-Experte der Polizei. Die Behörden arbeiten daher intensiv an einem Konzept, diese möglichen illegalen Übergänge zu sichern.

Grenzpolizei-Leiter Dullnig: "Derzeit ist es ruhig. Wir sind aber so gut ausgestattet, um auch hier die Grenzüberwachung in den Griff zu bekommen." Nämlich mit neu einzurichtenden "Checkpoints", Nachtsichtgeräten, Helikoptern mit Infrarotgeräten. An neuralgischen Stellen sollen auch Kameras installiert werden, deren Bilder in Echtzeit in eine Einsatzzentrale gesendet werden. Hier gelte es allerdings noch, rechtliche Unklarheiten zu beseitigen.

Zugespitzt hat sich zuletzt auch die Situation in der Grenzgemeinde Tarvis in Norditalien. 417 minderjährige Flüchtlinge werden derzeit versorgt, seit Anfang des Jahres wurden 4200 Personen - meist aus Österreich kommend - aufgegriffen.

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