"Krone"-Ombudsfrau

Sterbeurkunde ohne Datum: “Computer wollte es so”

Ombudsfrau
01.08.2016 18:00

Mitten in Schilda wähnte sich eine Wienerin, als sie vom Magistrat eine internationale Sterbeurkunde ausgestellt haben wollte. Auf dem Dokument war allerdings kein Sterbedatum angegeben. Das Computerprogramm des Innenministeriums gestatte dies angeblich nicht. Was natürlich nicht stimmt!

Vor vier Jahren hatte der Mann von Anita M. (Name von der Redaktion geändert) zu Hause einen Herzinfarkt erlitten und konnte von den Einsatzkräften nicht mehr reanimiert werden. Erst jetzt beantragte die Witwe beim Magistrat die Ausstellung einer internationalen Sterbeurkunde, um Behördenwege im Ausland erledigen zu können. "Ohne eingetragenen Todeszeitpunkt ist dieses Dokument ohne Wert", schildert die Witwe. Beim Standesamt in Wien wurde ihr aber erklärt, das Computerprogramm des zuständigen Innenministeriums lasse die Eintragung des Sterbedatums nicht zu. Sie erhielt dafür einen skurrilen Rat. Sie solle die nationale Sterbeurkunde, in der das Datum eingetragen ist, von einem beglaubigten Dolmetscher übersetzen lassen. "Das sehe ich nicht ein. Eine vollständige Ausstellung muss doch möglich sein. Immerhin bezahlt man auch Gebühren dafür", wandte sich Frau M. an die Ombudsfrau.

Laut Auskunft aus dem Innenministerium sei sowieso alles ganz anders. Es handle sich schlicht um ein Kommunikationsproblem der beteiligten Magistratsabteilungen. Das habe sich herausgestellt, nachdem das zuständige Standesamt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hatte. In den diversen Protokollen seien ursprünglich unterschiedliche Angaben zum Todeszeitpunkt gemacht worden. Das Standesamt wolle das nun berichtigen und endlich eine vollständige Urkunde ausstellen. Auch sollen mögliche Fehlerquellen in der Kommunikation beseitigt werden...

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