Die Kreditnachlässe wurden vom Vorstand offenbar korrekt beschlossen, schreibt das Wirtschaftsmagazin „Gewinn“ in seiner neuesten Ausgabe. „Ob es auch ,Einkäufe’ gegeben hat, wird erst untersucht. Bislang ist man noch nicht fündig geworden.“ Aber immerhin wird geprüft, ob der frühere BAWAG-General Helmut Elsner vielleicht zu prominenten Juwelieren „eine besondere Nähe“ gehabt habe.
Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Alles ist noch in einem Graubereich. Aber nach dem Platzen des BAWAG-Skandals konnte man sich vieles nicht vorstellen. Viele haben gefragt, warum Helmut Elsner nicht in U-Haft genommen wurde. Die Antwort lautete schlicht: Weil er den Vorladungen des Bundeskriminalamtes immer Folge geleistet hat.
Doch das stimmt nicht mehr ganz. Er ließ sich vorige Woche laut „Wirtschaftsblatt“ aus medizinischen Gründen entschuldigen. Er hatte Probleme mit seinen Venen, so dass er aus Südfrankreich nicht anfliegen konnte, wurde behauptet. Dazu der Leiter der Staatsanwaltschaft Wien, Otto Schneider: „Das wird wie bei allen überprüft. Das wird wohl auf dem Rechtshilfeweg passieren.“
Der Fahrplan für die BAWAG-Ermittlungen wackelt nicht, versicherte der Pressesprecher von Justizministerin Gastinger, Christoph Pöchinger. Tatsächlich werden nächste Woche Staatsanwälte, Oberstaatsanwalt und Justizministerin über die Anklage beraten. Sie soll Mitte September erhoben werden - wegen Verdachts der Untreue und des Betruges.
Von Dieter Kindermann, KronenZeitung
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