Harte Attacken

Clinton: “Trump darf US-Atomcodes nicht bekommen”

Ausland
03.06.2016 07:17

Die Angriffe zwischen Hillary Clinton und Donald Trump werden härter. In einer Rede im kalifornischen San Diego beschrieb die Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten den rechtspopulistischen Immobilienmilliardär am Donnerstag als Sicherheitsrisiko: "Wir können die Sicherheit unserer Kinder und Enkel nicht in die Hände von Donald Trump legen." Trump wiederum forderte eine Haftstrafe für seine Konkurrentin wegen deren E-Mail-Affäre.

Clinton warnte, es sei unschwer vorstellbar, dass Trump als Präsident die Vereinigten Staaten in einen Krieg führen würde, bloß weil jemand "unter seine sehr dünne Haut geraten ist". Sie bezeichnete den voraussichtlichen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner als charakterlich unfähig, ein Amt auszuüben, "das Wissen, Stabilität und immenses Verantwortungsbewusstsein erfordert". Trump sei niemand, dem die Codes für den Einsatz der US-Atomwaffen übergeben werden dürften.

Clinton attackierte Trump auch wegen dessen Lob für den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un. "Ich werde es den Psychiatern überlassen, seine Zuneigung zu Tyrannen zu erklären", spottete sie.

Trump: "Hillary Clinton muss in den Knast"
Trump wiederum zieht immer wieder die E-Mail-Affäre rund um seine schärfste Konkurrentin im Rennen um das Weiße Haus hervor, um gegen Clinton zu wettern. Diese hatte während ihrer Zeit als US-Außenministerin private E-Mail-Server für ihre Kommunikation mit Regierungsbehörden genutzt. Ein vor Kurzem veröffentlichter Untersuchungsbericht kommt zum Schluss, dass die Demokratin damit gegen interne Vorschriften verstoßen hat. Clinton habe sich im Ministerium keine Erlaubnis dafür eingeholt, ihre Kommunikation über den privaten Server abzuwickeln, hieß es. Hätte sie es getan, wäre ihr das wahrscheinlich nicht erlaubt worden. Clinton hat die Nutzung des privaten Servers mittlerweile als Fehler bezeichnet.

Am Donnerstag meinte Trump während einer Wahlkampfveranstalung im kalifornischen San José (siehe Video unten): "Ich sage Ihnen eines: Hillary Clinton muss in den Knast. Ehrlich, Leute - sie ist sowas von schuldig."

Das heftige Wortgefecht gibt einen Vorgeschmack darauf, mit welcher selbst für US-Verhältnisse ungewöhnlichen Härte der Kampf um das Weiße Haus im Herbst geführt werden dürfte. Viele Beobachter rechnen mit einem der erbittertsten Wahlkämpfe der jüngeren US-Geschichte.

Putsch gegen Trump am Parteitag?
Als Kandidaten für die Präsidentschaftswahl am 8. November stehen Trump und Clinton bereits seit Wochen so gut wie fest. Trump hatte Anfang Mai in den Vorwahlen seine beiden letzten Bewerber um die Kandidatur der Republikaner ausgeschaltet. Allerdings könnte es am Parteitag der Republikaner noch zu einem innerparteilichen Putsch gegen Trump kommen: Seit geraumer Zeit wird über die ehemalige Außenministerin Condoleezza Rice als mögliche Alternative spekuliert.

Clinton ist Sieg im Vorwahlkampf nicht mehr zu nehmen
Clinton muss sich zwar noch mit dem Senator Bernie Sanders als parteiinternem Rivalen auseinandersetzen, doch fehlen ihr nur noch wenige Delegiertenstimmen, um das Quorum der absoluten Mehrheit beim Nominierungsparteitag im Juli zu erreichen. Diese Delegiertenstimmen dürfte sie sich bei den Vorwahlen am Dienstag in sechs Bundesstaaten, darunter Kalifornien, sichern.

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