Wahlkampf-Endspurt

Van der Bellen startet Aufholjagd gegen Hofer

Österreich
14.05.2016 16:50

Mit 35,1 Prozent der gültigen Wählerstimmen hat FPÖ-Kandidat Norbert Hofer den ersten Durchgang der Hofburg-Wahl klar für sich entschieden. Das allein macht ihn zum Favoriten bei der Stichwahl am kommenden Sonntag gegen den Grünen Alexander Van der Bellen. Der schaffte beim ersten Urnengang nur 21,3 Prozent. Unter der Devise "Aufgeben tut man nur einen Brief" versucht Van der Bellen nun im Finale eine Aufholjagd, um Hofer vor der Ziellinie noch abzufangen.

Dazu gehört zum Beispiel, dass er sich plötzlich im Raiffeisen-"Kurier" als "Freund der Jäger" geoutet hat. Sein Wahlkampfleiter Lothar Lockl widersprach nämlich der Behauptung, Van der Bellen sei ideologisch ein "Jäger-Hasser". Vielmehr wisse er, dass die Jagd notwendig sei und verantwortungsvolle Waidmänner von der Gesellschaft anerkannt würden.

ÖVP-Veteranen für grünen Kandidaten
Schützenhilfe erhält Van der Bellen seit Samstag auch von ÖVP-Veteranen wie Erhard Busek, Franz Fischler, Ferdinand Maier, Wilhelm Molterer, Maria Rauch-Kallat, OeNB-Präsident Claus Raidl und anderen. Sie bezeichnen Van der Bellen als "rot-weiß-roten" Kandidaten und wollen nach der Wahl "keine Glückwünsche von Le Pen" für Hofer hören.

Außerdem bekenne sich Van der Bellen klar zur EU, während Hofer auch heute noch gegen die Mitgliedschaft stimmen würde - "allein aus diesem Grund ist er für uns nicht wählbar". Vom grünen Kandidaten könne man zudem einen positiven Beitrag zur Lösung der aufgestauten Probleme erwarten - wozu "Protest und 'Nein-Sagen'", "Suche nach Sündenböcken und leere Parolen" nicht taugten, heißt in dem Appell der prominenten Vertreter des bürgerlichen Lagers.

Hofer mit Bedenken gegen Sonja Wehsely
Wahlkampf total herrscht auch beim FPÖ-Kandidaten, der Bedenken gegen eine mögliche Minister-Funktion für die Wiener Stadträtin Sonja Wehsely anmeldete: Hofer will bei ihr "sehr vorsichtig" sein und zwar zumindest so lange, bis geklärt sei, "inwieweit sie in den Skandal um islamische Kindergärten in Wien verwickelt ist". Darüber geriet wiederum Wiens Bürgermeister Michael Häupl in Rage, der Hofers Amtsverständnis als "erschreckend" bezeichnete.

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