Tausende Anzeigen

Das Geschäft mit Drogen boomt

Tirol
20.04.2016 09:16

Sie werden immer dreister und einfallsreicher - müssen sie auch! Denn die Polizei sagt den Drogendealern verschärft den Kampf an. Allein im Vorjahr gab es in Tirol mehr als 4000 Anzeigen hinsichtlich Suchtmittelkriminalität, über die Hälfte davon in Innsbruck. Dort wurden auch 313 Drogenbunkerverstecke ausgehoben.

"Insgesamt werden Drogen immer mehr Thema", schildert Innsbrucks Stadtpolizeichef Martin Kirchler. Sei es bei Veranstaltungen, wo Beamte - auch in Zivil - Jagd auf Dealer machen, in Wohnungen (Stichwort: Indoor-Plantagen) oder auf öffentlichen Plätzen. Die Zahlen geben ihm recht: In der Landeshauptstadt verzeichnete die Polizei im Vorjahr alles in allem 2125 Anzeigen, deutlich mehr als in den Jahren zuvor. 2014 waren es 1629 Anzeigen, 2010 wurden gar nur 1372 gezählt.

Nordafrikaner-Szene mischt weiter voll mit

Sprichwörtlich dick im Geschäft war einmal mehr die berüchtigte Nordafrikaner-Szene. Innerhalb dieser Gruppierung, die laut Kirchler derzeit rund 80 Personen umfasst, gab es an die 500 Anzeigen, 34 Mitglieder wurden in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert.

Hunderte Drogenbunker im gesamten Stadtgebiet

Die Drogendealer von heute machen es den Fahndern aber alles andere als leicht. Wegen des verstärkten Kontrolldrucks werden seit Jahren alle möglichen Substanzen im Stadtgebiet regelrecht gebunkert. Meist holen die Dealer ihre Waren erst kurz vor der Übergabe aus den Verstecken. Doch der Polizei ist diese Masche freilich längst bekannt - mehrmals pro Woche machen sich Beamte samt Spürhunden auf die Suche. Mit Erfolg. 2015 konnten 313 derartige Bunker ausgehoben werden. In den drei Jahren zuvor wurden gesamt fast 900 Verstecke entdeckt!

Blümentröge, Dachrinne,....

Hinsichtlich Bunker beweisen die Dealer übrigens viel Kreativität. Besonders oft fündig werden die Beamten laut Kirchler in Blumentrögen, auf Grünflächen, aber auch in Tiefgaragen, Dachrinnen oder Rohrleitungen. Stoßen würde man dabei auf alles mögliche - "in erster Linie jedoch auf Cannabis", erklärt der Stadtpolizeichef weiter.

Damit ist die Situation rund um die Suchtmittelkriminalität aber wohl noch lange nicht entschärft. Überhaupt scheint die gesamte Problematik polizeilich kaum lösbar zu sein

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