Selbstmordanschlag

Kabul: Schwere Explosion fordert zahlreiche Tote

Ausland
19.04.2016 09:44

Bei einem Taliban-Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Dienstag mindestens 40 Menschen getötet und mehr als 320 verletzt worden. Ein Lastwagen war laut Polizei auf einem Parkplatz direkt neben einem Regierungsgebäude zur Explosion gebracht worden. Die Todesopfer seien überwiegend Zivilisten.

Viele der Verwundeten schwebten in Lebensgefahr, teilte das Gesundheitsministerium mit. Präsident Ashraf Ghani verurteilte den "feigen Terroranschlag". Dieser werde die Entschlossenheit der afghanischen Sicherheitskräfte im Kampf gegen den Terrorismus aber nicht schwächen. Es handelt sich um den ersten großen Anschlag der Taliban in der Hauptstadt seit dem Beginn ihrer Frühjahrsoffensive vor einer Woche.

Ein mit Sprengstoff beladener Lkw war vor einem nur wenige Hundert Meter vom Präsidentenpalast entfernten Gebäude explodiert, in dem eine Einheit des Sicherheitsdienstes NDS untergebracht ist. Er ist für den Personenschutz von Ministern und anderen wichtigen Persönlichkeiten zuständig. Anschließend drangen mehrere Attentäter auf das schwer bewachte Gelände ein und lieferten sich Zeugen zufolge mehr als 30 Minuten lang ein Feuergefecht. Auch in dem Gebäude sei es zu Schusswechseln gekommen, sagte ein Sprecher der radikalislamischen Taliban, die sich zu dem Angriff bekannten.

"Werden Terroristen zur Hölle schicken"
Nach Angaben des Innenministeriums kam es nach der Explosion zu Schusswechseln zwischen Sicherheitskräften und Angreifern. Spezialeinheiten der afghanischen Polizei waren am Anschlagsort im Einsatz. "Wenn noch irgendwelche der Terroristen am Leben sind, werden unsere Kräfte sie bald zur Hölle schicken", sagte Sprecher Sediq Sediqqi. Das Gebäude liegt in einem dicht besiedelten Gebiet der afghanischen Hauptstadt.

Die Sicherheitslage in der Hauptstadt und weiten Teilen des Landes am Hindukusch hat sich in den vergangenen Monaten wieder deutlich verschlechtert. Die Taliban hatten vor wenigen Tage ihre Frühjahrsoffensive angekündigt. Neben Selbstmordattentaten sei auch die Tötung von feindlichen Kommandanten in Städten geplant. Ziel sei es, "den Feind in einen Zermürbungskrieg zu verwickeln".

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