Wende im Vatikan?
Zika-Virus: Papst nicht mehr gegen Verhütung
Papst Franziskus schließt künstliche Verhütungsmittel nicht mehr strikt aus, wenn es um eine Bedrohung wie das Zika-Virus geht. Verhütung sei "nichts absolut Böses" und sei in einigen Fällen sogar einleuchtend, sagte das katholische Kirchenoberhaupt nach Vatikanangaben auf dem Rückflug von Mexiko nach Rom.
Die katholische Kirche lehnt Verhütungsmittel eigentlich ab, Franziskus hatte jedoch bereits zuvor mehr Flexibilität in der Frage angedeutet. Abtreibung als Reaktion auf eine Zika-Infektion lehnte der Papst jedoch entschieden ab. "Die Abtreibung ist nicht das kleinere Übel, es ist ein Verbrechen", sagte er am Donnerstag. "Es ist ein Verbrechen, es ist das absolut Böse."
Das Zika-Virus steht im Verdacht, bei Infektionen von Schwangeren Schädelfehlbildungen bei ihren Babys zu verursachen. Das führt in der Regel zu schweren geistigen Behinderungen. Bewiesen ist die Verbindung nicht, dennoch hat das Grassieren des Virus im am schwersten betroffenen Land Brasilien nach Angaben von Ärzten bereits zu einer steigenden Zahl von Abtreibungen geführt.
Virus bereits in 40 Ländern aufgetaucht
Mehrere Staaten Südamerikas raten Frauen dazu, vorerst zu versuchen, Schwangerschaften zu vermeiden. Das von der Moskito-Art Aedes aegypti, aber auch durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragene Virus ist bereits in rund 40 Ländern aufgetaucht, einen Impfstoff gibt es noch nicht.
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