Flüchtlingsrückstau

Auch Slowenien will Aufnahmen drastisch verringern

Ausland
15.01.2016 18:13

Auch Slowenien will im Fall, dass Österreich und Deutschland die Aufnahme von Flüchtlingen einschränken, den Zustrom eindämmen. "Slowenien wird entsprechend reagieren und umgehend handeln", hieß es am Freitag aus dem slowenischen Innenministerium. Damit reagierte Laibach auf die Ankündigung Österreichs, demnächst nur mehr Asylwerber mit dem Ziel Deutschland passieren zu lassen.

Der slowenische Innenstaatssekretär Bostjan Sefic bestätigte, dass die vonseiten Österreichs angekündigten Maßnahmen bereits in Gesprächen zwischen Slowenien, Österreich, Deutschland und anderen Ländern über ein gemeinsames Grenzregime als eine der Möglichkeiten besprochen worden seien. Die Länder wollen Kriterien festlegen, die die Flüchtlinge künftig für die Reise in die Zielländer erfüllen werden müssen.

Dass Slowenien bei der Behandlung von Flüchtlingen dem Vorbild Österreichs folgt, ist nichts Neues. Das Land will verhindern, dass es zu einem Rückstau kommt und Slowenien zu einer Sackgasse auf der Balkanroute wird. Vom Nachbarland Kroatien verlangt Slowenien, dass alle Flüchtlinge genau identifiziert werden und ihr Herkunftsland bekannt ist. Ansonsten lässt man sie nicht einreisen.

Slowenien will "humanitäre Krise" im Land verhindern
Der slowenische Regierungschef Miro Cerar hatte am Donnerstag nach einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel am in Berlin betont, dass Slowenien den Flüchtlingszustrom notfalls an seiner Grenze zu Kroatien aufhalten werde. "Wir können nicht zulassen, dass sich in Slowenien in ein paar Tagen Zehntausende Flüchtlinge einfinden, die man nicht entsprechend versorgen kann", sagte Cerar laut STA. "Für sie (die Flüchtlinge, Anm.) wäre das eine humanitäre Krise, für Slowenien könnte es zu einer Sicherheitskrise werden", so Cerar.

Als Lösung zur Bremsung des Flüchtlingsstroms auf der Balkanroute will Cerar verstärkte Kontrollen durch die EU-Länder an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien. An dieser sogenannten zweiten Linie sollen jene sogenannten Wirtschaftsmigranten abgefangen werden, die nicht bereits an der griechisch-türkischen Grenze gestoppt wurden. Bürgerkriegsflüchtlingen soll nach den Plänen Cerars dagegen weiterhin die Einreise ermöglicht werden.

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