Persönliche Probleme

D: Elfjährige zu Silvester aus “Wut” erschossen

Ausland
13.01.2016 14:27

Nach einem tödlichen Schuss in der Silvesternacht auf ein elfjähriges Mädchen in Unterfranken ist gegen einen 53-Jährigen Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden. Bei dem Mann handle es sich um einen Bewohner des kleinen Ortes Oberaurach nahe Bamberg, sagte der Bamberger Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager am Mittwoch.

Der Mann habe eingeräumt, in der Silvesternacht geschossen zu haben, eine Tötungsabsicht habe er allerdings bestritten, hieß es. Auch Alkohol dürfte nicht im Spiel gewesen sein. Der Beschuldigte wohnt nahe dem Tatort. Er hielt sich in der Silvesternacht alleine in seinem Haus auf und war aufgrund der Trennung von seiner Familie psychisch angeschlagen und deshalb auch schon seit Längerem in Behandlung.

Weil er gegen 1 Uhr durch Böller aufgeweckt wurde, habe er "aus Wut über diese Störung und aus Ärger über seine persönliche Situation" aus seinem Keller eine Kleinkaliberwaffe geholt und aus dem Garten heraus drei- bis viermal in Richtung einer Personengruppe geschossen. Dabei traf er das elfjährige Mädchen, das kurze Zeit später starb.

Schütze in Justizvollzugsanstalt festgenommen
Der 53-Jährige ist Kraftfahrer in der Justizvollzugsanstalt in Ebrach. Er besitzt die Waffe aufgrund einer Mitgliedschaft im Schützenverein legal, auch drei weitere Waffen sind in seinem Besitz. Der nicht verheiratete Vater eines Kindes habe sich nicht selbst gestellt, sondern sei an seinem Arbeitsplatz festgenommen worden, betonte Oberstaatsanwalt Ohlenschlager. "Er stand deutlich unter psychischem Druck und war sichtlich erleichtert, dass man ihm auf die Spur kam", ergänzte Oberstaatsanwalt Christopher Rosenbusch.

Der Mann brachte sich selbst ins Visier der Polizei, da er sich bei seinen Zeugenaussagen in Unwahrheiten verstrickte. Die Beamten hatten bereits am 1. Jänner mit der Befragung aller Waffenbesitzer in der Nähe des Tatorts begonnen - dabei wurde auch der nun in Untersuchungshaft sitzende Schütze verhört. Außerdem stellte sich bald heraus, dass seine Waffe zu einem am Tatort gefundenen Projektil passt.

Video: Waffenverkauf boomt

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