Zu wenige Wohnungen

Immobilien: Wien bleibt teures Pflaster

Wirtschaft
12.01.2016 10:56

Die Nachfrage nach Wohnraum in Wien bleibt weiterhin größer als das vorhandene Angebot auf dem Markt. "Wir haben nach wie vor einen Nachfrageüberhang am Wohnungsmarkt, welcher sich beschleunigen wird", sagte EHL-Immobilien-Chef Michael Ehlmaier am Montag. Das hält die Immobilienpreise auch 2016 auf hohem Niveau stabil - es seien allerdings "keine weiteren übermäßigen Anstiege" zu erwarten.

"Aufgrund des Nachfrageüberhangs und der Angebotsverknappung steigen auch die Preise - da ist die Politik gefragt, leistbares Wohnen zu ermöglichen", so Ehlmaier. Hier sei noch ein großer Aufholbedarf gegeben - jedenfalls seien die Politiker am Zug. Notwendig wären etwa schnellere Baubewilligungen, weniger Bürokratie und eine bessere Evaluierung der Förderwürdigkeit. Es gebe immer noch Spitzenverdiener, die in geförderten Wohnungen lebten. Auch das Mietrechtsgesetz gehöre adaptiert.

Nachfrage nach Immobilien ungebremst hoch
Heuer dürften sich die Mieten bei Neuabschlüssen um 1,25 Prozent erhöhen, während sich Eigentumswohnungen in guten und sehr guten Lagen voraussichtlich um drei Prozent weiter verteuerten, schätzt EHL Immobilien. In mäßigen und durchschnittlichen Lagen erhöhten sich die Eigentumspreise 2016 voraussichtlich um zwei Prozent. "Die Nachfrage nach Immobilien ist ungebremst hoch", berichtete Ehlmaier. Es gebe - auch für private Investoren - wenig Alternativen zu einem nachhaltigen Investment, so der Unternehmenschef unter Verweis auf die weiterhin niedrigen Zinsen und die hohe Liquidität im Markt.

Angesichts der Wohnraumknappheit würden mittlerweile sogar eigentlich als Büros konzipierte Türme zu Wohnhochhäusern umgeplant, so Ehlmaier. Eine derartige Nutzung werde beispielsweise für den Marina Tower am Wiener Handelskai diskutiert.

Großes Interesse auch bei ausländischen Investoren
Zudem interessierten sich immer mehr internationale Anleger für den stabilen österreichischen Immobilienmarkt, der eine geringe Volatilität aufweise. "Noch vor zwei Jahren haben wir keinen Chinesen oder Koreaner gesehen - jetzt gibt es diese neuen Investoren", so der Marktexperte. Büros, Einzelhandelsimmobilien und Hotels seien gesucht.

Noch wird der Markt laut EHL von österreichischen Investoren dominiert. Doch die "Exoten" machten mittlerweile 26 Prozent des Volumens aus und hätten die Deutschen als bisher zweitgrößte Anlegergruppe mit einem Anteil von 24 Prozent überholt.

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