"Krone"-Interview

Disturbed: “Die Unsterblichkeit ist greifbar!”

Musik
17.08.2015 12:27
Nach gut fünf Jahren Pause hatten viele Disturbed-Fans gar nicht mehr damit gerechnet, dass ihre Lieblingsband rund um Frontmann David Draiman noch einmal aktiv am Musikmarkt mitmischen würde. Doch nach einer Reihe von geheimnisvollen Hinweisen und fein servierten Sound-Häppchen steht in Kürze das neue Studioalbum "Immortalized" zum Verkauf bereit und zeigt das Quartett aus dem windigen Chicago in Höchstform. Wir haben Frontmann Draiman im mondänen Grant Hyatt-Hotel in Berlin getroffen, um uns ausführlich über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der wegweisenden Metal-Band zu unterhalten.
(Bild: kmm)

"Krone": David, nun erscheint euer neues Studioalbum "Immortalized", das erste nach fünf langen Jahren Wartezeit. Ich denke, viele Menschen hätten gar nicht mehr mit neuem Material von euch gerechnet.
David Draiman: Ich glaube niemand hat das erwartet. (lacht) Wir wollten die Sache wirklich so geheim wie möglich halten.

"Krone": Warum denn diese elendslange Pause zwischen "Asylum" und dem neuen Werk?
Draiman: Die Band hat einfach eine Zeit gebraucht, wo sie Abstand von allem hatte und ich denke sogar, den Fans ging es gleich. Ich glaube die Reaktionen darauf, dass wir eben jetzt wieder etwas machen haben bewiesen, dass diese Auszeit gut getan und den Hunger auf mehr genährt hat. Manchmal ist es gesund, wenn man sich voneinander entfernt.

"Krone": Wie seid ihr damit umgegangen, dass die Fans über die lange Abwesenheit doch sehr überrascht waren?
Draiman: Die Fans haben uns zu allem inspiriert. Sie haben nie aufgehört an uns zu glauben und es ist wirklich großartig, denn manchmal hatte ich das Gefühl, dass unsere Fans unseren Kurs diktieren würden. Ohne dass wir uns selbst irgendwie in den Vordergrund stellten, explodierten die Likes auf der Disturbed-Facebook-Seite von sieben auf fast elf Millionen. In fünf Jahren, wo wir überhaupt nichts gemacht haben. Das liegt alles an den Fans und ist eigentlich ein Wahnsinn. Das sind die Erlebnisse und Erfahrungen, die das Feuer am Lodern halten. Dass es eine Bewegung gibt, die uns ohne aktive Mitarbeit weiter nach vorne heben kann. Abstinenz lässt das Herz aber auch schneller rasen oder nicht? Von jetzt an, wird es immer eine besondere Atmosphäre und Umgebung geben, wenn Disturbed ein Album aufnehmen und auch die Live-Konzerte werden nicht mehr inflationär stattfinden. Wir sind einfach älter, haben Familien und müssen die Zeit mit ihnen und allen Freunden abstimmen. Wir sind mittlerweile auch soweit, dass das Album, an dem wir gerade arbeiten, wirklich passen muss. Die Tradition von Disturbed einfangen muss, ohne veraltet zu sein. Diesen Luxus und diese Zeit nehmen wir uns jetzt. Drei Millionen YouTube-Klicks in den ersten zwei Wochen sind fantastisch. Mit einer Single auf Platz elf zu debütieren und nach zwei Wochen auf vier zu kommen ist unglaublich. Das liegt alles nur an den Leuten da draußen. Sie arbeiten quasi für uns – es gibt nichts Vergleichbares mit der Disturbed-Familie.

"Krone": Hattest du mit so einem Erfolg spekuliert, als eure erste Single "The Vengeful One" veröffentlicht wurde?
Draiman: Ich habe darauf gehofft, aber erwarten kann man so etwas nie.

"Krone": In euren ersten Reaktionen wart ihr ziemlich überrascht darüber.
Draiman: Es war einfach aufregend und inspirierend, wie sich das so schnell entwickelte. Ich würde nicht sagen, dass ich überrascht war, aber ich war aufgeregt.

"Krone": Zu den Social-Media-Plattformen hast du ein gespaltenes Verhältnis. Einerseits sind sie für Disturbed sehr wichtig, andererseits hast du erst unlängst deinen privaten Twitter-Account gelöscht.
Draiman: Damit bin ich tatsächlich fertig. Es hat mir einfach zu viel Zeit weggenommen, die ich auch für die Familie verwenden könnte und brachte mir auch zu viel Ärger ein. Als ich damit begann, hatte ich etwa 10.000 Follower, das hat sich dann auf etwa 150.000 erweitert und mir wurde das alles zu stressig. Ich habe immer versprochen, auf alles persönlich zu antworten und das war dann einfach nicht mehr möglich. Der wichtigste Punkt aber ist – am Ende des Tages hat dieser Account weder die Welt, noch mein eigenes Leben sonderlich zum Positiven verändert. Warum also mache ich das? Ich hatte einfach zu wenig Zeit für die Kids und das war's dann. Ich bin der Frontmann von Disturbed und kein Politiker, der Rede und Antwort stehen muss. Die Leute wissen Bescheid, das Thema ist erledigt.

"Krone": Ende Juni habt ihr den Menschen mit eurem Maskottchen "The Guy" erste Hinweise auf eurer Homepage gegeben, dass etwas Neues im Anflug sein könnte. Wolltet ihr die Fans wirklich auf diese Art und Weise heiß darauf machen, indem ihr ihnen immer nur kleine Stücke zugeworfen habt?
Draiman: Das war schon ein bisschen die Idee dahinter. Wir wollten einfach etwas mitteilen, aber nichts verraten. Natürlich war das eine Promotion-Aktion, aber im Endeffekt hätte das alles Mögliche sein können – nicht zwingend ein neues Album. Wir haben während unserer Abwesenheit oft solche Aktionen geschossen und die Leute haben das sehr aufgeregt aufgenommen.

"Krone": Im März 2014 habt ihr angefangen, an den Songs zu arbeiten und noch nicht einmal eure Familien wussten damals Bescheid. Das erinnert mich ein bisschen an Faith No More, die für ihr Comeback-Album ähnlich vorgegangen sind.
Draiman: Wir wollten einfach alle überraschen. Es steckt etwas Wundervolles in der Wirkung einer solchen Überraschung. Das Resultat spricht für sich selbst. Warum wir den Familien nichts gesagt haben? Weil die Gefahr von Gerüchten oder einem unbedachten Statement einfach zu groß war. Meiner Frau vertraue ich mehr als allen anderen, aber viele meinen es gar nicht böse, wenn sie Fehler machen. Insofern ist es oft besser, sie gar nicht ganz einzuweihen. Es war nicht einfach, all das so lange geheim zu halten, das kannst du mir glauben.

"Krone": Gab es einen speziellen Punkt, an dem ihr wusstet, ihr wollt jetzt unbedingt wieder zusammenarbeiten?
Draiman: Dan Donegan, unser Gitarrist, kam nach Austin, Texas, um mein Baby zu sehen und dann begannen wir darüber zu reden.  Ein paar Wochen später schickte er mir ein paar Ideen und ich begann damit zu arbeiten. Ich hatte damals aber eine ziemlich Blockade und war ziemlich frustriert ob meiner Ideenlosigkeit. Ich hatte schon Hunderte Ideen, aber ich habe auch schnell realisiert, dass nur zehn davon wirklich gut sind. (lacht)

"Krone": Viel mehr braucht man ja nicht für ein Album.
Draiman: Aber das ist so scheinheilig, die ersten zehn Ideen zu nehmen und dann ein Ergebnis daraus zu formen. Ich musste einen Weg zurückgehen. Lass uns mit den Ideen jonglieren, uns gegenseitig inspirieren – das war die Prämisse. So, wie wir es ganz am Anfang machten. Ich bin dann nach Chicago und die allererste Session zusammen war geradezu magisch. Daran hat sich auch im weiteren Verlauf nichts geändert und so sind wir hin- und hergeflogen und haben dabei die Songs geschrieben. Jede einzelne Session waren wir alle zusammen, haben immer zusammen geschrieben – die Chemie von früher war schlagartig wieder da. Es ist einfach etwas ganz anderes, wenn du zusammen in einem Raum stehst, alles persönlich ist und die Technik nur zweitrangig. Das war großartig.

"Krone": Hattet ihr dabei viele nostalgische Momente?
Draiman: Auf jeden Fall. Wir haben ja auch seit dem "Believe"-Album 2002 nicht mehr so zusammengearbeitet. Das war wirklich erfrischend.

"Krone": Aber man kann die guten alten Zeiten zwar oft hochleben lassen, aber doch niemals reproduzieren?
Draiman: Doch, das ist das Schöne an der Musik. Deshalb heißt das Album "Immortalized" – die Musik bringt dich schnell zurück. Das geht besser als woanders. Du hörst dir einen bestimmten Song an und deine Gedanken kreisen sich so schnell um ein bestimmtes Ereignis aus der Vergangenheit, wie es sonst niemand zu schaffen vermag.

"Krone": Basiert "Immortalized" auf einem bestimmten Konzept?
Draiman: Nein, die Ideen sind total verstreut. Ganz im Gegenteil – es ist das vielseitigste, am wenigsten mit einem bestimmten Thema verknüpfte Disturbed-Album der Geschichte. Jeder Song erzählt eine ganz eigene Geschichte.

"Krone": Neben den gewohnt aggressiven Brechern habt ihr auch einige melancholische Songs auf dem Album versammelt. Bist du jemand, der diese zwei grundverschiedenen Welten braucht?
Draiman: Ich weiß nicht, ob das eine Sache des Brauchens ist, sondern eher eine Sache des Herausströmens der Ideen. Wir haben uns keine Richtung limitiert und einfach alles aus uns rausfließen lassen. Das ist das Ergebnis und nennt sich "Immortalized".

"Krone": Produziert wurde das Album von Kevin Churko, der unter anderem schon mit Ozzy Osbourne zusammengearbeitet hat. Wir ergab sich diese Kooperation und warum genau er?
Draiman: Am Anfang hatten wir eine Wunschliste und es war ganz klar, dass wir einen neuen Produzenten wollten. Jemanden, der uns kreativ weiterhelfen kann. Ein paar Leute von der Liste waren gerade zu beschäftigt, aber wir haben unter anderem ein paar Tage mit Bob Rock, mit Rob Cavallo oder John Feldman verbracht. Dann auch noch mit Kevin. All diese Leute haben unglaubliche Fähigkeiten und sind für sich geniale Typen, aber mit Kevin passte die Chemie am besten, wir haben einfach optimal zusammengearbeitet und so fielen die Würfel auf ihn. "Immortalized" klingt einfach unfassbar aggressiv, weil er einen so bombastischen Schall reproduzieren konnte. Deshalb ist das unser am härtesten klingendes Album – zweifellos.

"Krone": Auf dem Album befindet sich auch ein Cover des Simon & Garfunkel-Hits "The Sound Of Silence" – da du deklarierter Fan bist, hätte ich eher eine Version von Iron Maiden oder KISS erwartet.
Draiman: (lacht) Das ist der springende Punkt. Du hast das erwartet und wir wollen den Leuten Dinge geben, die sie nicht erwarten. Diese Version ist definitiv etwas, das niemand erwartet hatte. Ich kann es kaum erwarten, die Reaktionen der Leute da draußen zu sehen und hoffe, sie sind vornehmlich positiv.

"Krone": Welchen Zugang hast du zu diesen Künstlern? Eigentlich bist du zu jung, um direkt mit ihnen aufgewachsen zu sein.
Draiman: Vor allem für die jüngeren Disturbed-Fans ist es wohl sicher das erste Mal, dass sie diesen Song überhaupt hören. Ich liebe Simon & Garfunkel und habe einen sehr eklektischen Musikgeschmack – ich habe Phasen, da höre ich mir nur Ambient-Musik an. Die Idee zu diesem Cover stammt von unserem Schlagzeuger Mike Wengren, weil er mit seinen Eltern zu diesem Song aufgewachsen ist. Das Ergebnis war eigentlich Disturbed-üblich – eine kultige Originalversion einfach aggressiver und metallischer machen. Dan war eigentlich dafür verantwortlich, dass wir die Aggression etwas zurückschraubten und mehr Akustik-Parts eingebaut haben. Ich war davon anfangs nicht begeistert, weil ich keinesfalls einen Song nur wiederholen wollte. Doch plötzlich kam Kevin Churko mit diesem hervorragenden Piano-Arrangement, das sehr schön und dunkel klang, und ich habe so hoch wie möglich gesungen, das war gar nicht einfach, weil ich davor schon drei, vier Stunden sang und ziemlich am Ende war. So lange hatte ich niemals zuvor durchgehend aufgenommen – maximal eine Stunde. Das war hier wirklich verrückt und ich habe alle möglichen Varianten ausprobiert und drei Tage später hatten wir die optimale Version gefunden. Als ich mir dann das Ergebnis anhörte, hatte ich Tränen in den Augen, weil ich meine Stimme nicht mehr so hörte, seit ich ein junger Bub war. Ich dankte Kevin dafür - das war für uns alle ein sehr emotionaler, verletzlicher Moment. Ich kann nur hoffen, dass die Menschen den Song auch so aufnehmen, wie ich mich dabei fühlte.

"Krone": Fällt es dir schwer, dich dem Publikum und deinen Fans so zu öffnen?
Draiman: Das kann schon schwierig sein, aber um perfekt zu sein, muss man sich immer weit hinauslehnen. Der gesamte Backkatalog von Disturbed ist sehr persönlich und erzählt Geschichten aus dem echten Leben. Jeder Song geht mir sehr nahte und es ist niemals einfach.

"Krone": Kannst du dich noch immer mit den alten Songs identifizieren nach all den Jahren oder hat sich dahingehend viel für dich geändert?
Draiman: Manchmal verändert sich natürlich die Bedeutungsebene. Das kommt immer auch darauf an, welche Herausforderungen das Leben für dich gerade bereithält. Wie schon gesagt bringt dich die Musik immer zurück zu dem Moment, an dem du den Song geschrieben hast. Das ist einfach unausweichlich. Manchmal gehe ich auch gerne dorthin zurück. Viele Songs haben eine sehr therapeutische Wirkung und selbst wenn die Wunden verheilen, bleiben die Narben und erinnern dich daran.

"Krone": Wenn wir noch einmal zum Albumtitel "Immortalized" zurückgehen – fühlst du dich derzeit unsterblich?
Draiman: Ich versuche es zumindest. Die Idee hinter dem Titel sagt aber aus, dass wir einfach die großen Leistungen, die wir in unseren Leben schaffen, schätzen sollten – in allen Bereichen. Wir wollen die Leute dazu ermutigen, andere mit ihren Erfolgsgeschichten zu inspirieren und zu motivieren. Es sollte einfach jeder so viel wie möglich dafür tun, damit sich die Menschen auch nach seinem Tod ewig an ihn erinnern werden. Die Unsterblichkeit ist greifbar, man muss aber große Dinge dafür vollbringen.

"Krone": In einem Interview hast du einmal gesagt, du siehst Disturbed eher im Hard Rock als im Heavy-Metal-Bereich verwurzelt. Ich finde das etwas eigenartig, denn gerade "Immortalized" hat mit Hard Rock an sich ja kaum was zu tun…
Draiman: Oh, danke dir. Um ehrlich zu sein habe ich eigentlich keine Ahnung, wo man uns hinstecken sollte. Es liegt immer daran, wie Heavy Metal in den heutigen Standards definiert ist. Wenn du vor 20 Jahren über Heavy Metal gesprochen hättest, würde ich dir antworten, dass wir dort genau reinpassen. Keine Frage. In der Blütezeit von Iron Maiden oder Judas Priest wären wir wohl kaum exkommuniziert worden, sondern hätten sicher gut reingepasst. (lacht) Aber heute, wo man den Metal viel eher mit Metalcore, Hardcore oder Death Metal gleichsetzt, passen wir da nicht rein. Ich habe nie geschrien oder gegrunzt und werde auch nicht mehr damit beginnen. Ich bin zum Beispiel ein großer Lamb-Of-God-Fan und finde, dass Randy Blythe ein unglaublicher Sänger ist, aber ich könnte nicht einmal vortäuschen, so zu singen wie er. (lacht) Das ist einfach nicht meine Welt. Wir sind melodischer und nicht so aggressiv wie andere.

"Krone": Aber Iron Maiden sind doch auch voller Melodie und weit weg von purer Aggressivität.
Draiman: Schon, aber Iron Maiden kann man als Metal bezeichnen, weil man sie auch schon vor 30 Jahren so nannte. Ich danke dir aber, dass du uns auch als Heavy-Metal-Band siehst – das weiß ich wirklich zu schätzen. Wenn du die Kids heute oder den durchschnittlichen Metal-Fan befragst, wird er das anders sehen. Nimm nur mal die Festivals. "Wacken" ist Metal, "Rock am Ring" oder "Rock im Park" allerdings nicht wirklich. Dort liegt der Unterschied und genau diesen gibt es zwischen uns und Iron Maiden zum Beispiel.

"Krone": Und wer wird in zehn Jahren die Festivals headlinen, falls Iron Maiden, Judas Priest und Co. wirklich mal ihre wohlverdiente Pension antreten?
Draiman: Gute Frage. Warum sollten wir zehn Jahre warten, bis wir dran sind. Maiden kann jedes Festival headlinen, wir nehmen gleich mal die, wo sie nicht auftreten. (lacht) Es gibt so viele Festivals auf diesem Planten, Iron Maiden kann nicht bei jedem den Headliner geben, da ist auch Platz für eine Band wie Disturbed.

"Krone": Du kannst dich also sehr gut in der Rolle des Festival-Headliners vorstellen?
Draiman: Das ist eine Rolle, die wir schon ausgeführt haben. Wir versuchen einfach, das zu erweitern und fortzuführen. Wir fühlen uns sehr wohl damit, weil wir auch die lebhafteste und hingebungsvollste Fanbase des ganzen Planeten haben. Sie schaffen es, dass wir uns überall auf der Welt zuhause fühlen.

"Krone": Doch warum ist es für eher jüngere Bands wie euch so schwierig, den Respekt zu bekommen, der den alten Metal-Legenden entgegenschlägt?
Draiman: Das liegt an vielen Faktoren. Der wichtigste ist einfach, dass sie in einer Zeitepoche groß wurden, als der Heavy Metal seine absolute Hochphase hatte. All die Promotion-Plattformen, die damals verwendet wurden sind heute veraltet oder nicht mehr vorhanden. Es gibt kein MTV mehr, das war damals das A&O für die Bands. Wir haben heute ganz andere Werkzeuge. Das Internet ist ein Fluch und ein Segen – ein zweischneidiges Schwert. Ich kann nur sagen, dass ich ihre großen Leistungen schätze und akzeptiere und wir unser Bestes geben, damit wir es zumindest wert sind, mit diesen alten Heroen in denselben Arenen aufzutreten. (lacht) Sagen wir einfach so. Nicht in einer Million Jahren würde ich uns mit solchen Bands gleichsetzen, weil wir zu ihnen aufschauen und bescheiden sind.

"Krone": Im August 2016 feiert Disturbed sein 20-Jahre-Bandjubiläum – das könntet ihr eigentlich schon mit dem nächsten Studioalbum zelebrieren?
Draiman: Das könnte natürlich sein, aber in erster Linie würde ich mich freuen und es schätzen, wenn "Immortalized" wirklich ein Erfolg werden würde.

"Krone": Dein Sohn Samuel ist mittlerweile fast zwei Jahre alt und du hast ihn während der Disturbed-Pause bekommen. Wie hat er und die neue familiäre Situation dich als Person und Musiker verändert?
Draiman: Damit ging eine dramatische Veränderung einher. Deine Prioritäten verändern sich schlagartig und alles dreht sich plötzlich nur mehr um dein Kind. Viele Leute haben sich Sorgen gemacht, dass ich als Vater mein Feuer verlieren würde, meine Persönlichkeit. Aber mal ehrlich – die Welt hat mich niemals wütender gemacht wie seit dem Zeitpunkt, wo mein Sohn auf die Welt kam. (lacht) Du bist einfach überall vorsichtiger und entwickelst eine Wut auf gewisse Mechanismen. Meinen Sohn und meine Frau liebe ich aber über alles in der Welt. Ich entwickelte aber auch ein wundervolles Gefühl von Frieden und Gelassenheit, der richtigen Balance. Ich denke, man hört dieses neue Lebensgefühl auch gut auf "Immortalized" heraus. Speziell in den USA will ich ihn auch gerne mit auf Tour nehmen, bevor er in die Schule muss und die Trennungsphasen länger dauern.

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