Als der 51-jährige Franz F. aus Pettenbach um seine Ehe und seinen Job zitterte, wollte er sich offenbar für ein „Mobbing“ rächen: Er meldete der Welser Polizei telefonisch anonym, dass ein verhasster Arbeitskollege das gesuchte Mörderbeil von Eberstalzell versteckt habe. Der Anrufer wurde geheim ermittelt - und sofort gesucht. Doch die Polizisten Burger und Pilz standen vor seiner verschlossen Tür: Ihr Klopfen, Läuten und Schreien halfen nichts.
„Gut, dass wir nicht aufgeben haben, nicht weggegangen sind“, vertrauten die Spürnasen ihrem Instinkt, dass es hier um Leben und Tod ging. Sie befragten erst Nachbarn, ersuchten dann Verwandte, aufzusperren und nachzuschauen: „Es wäre sehr wichtig“, überredeten sie schließlich einen Schwager, allein das totenstille Haus zu betreten.
Zeuge lag regungslos neben leeren Flaschen
Dort lag reglos leichenblass Franz F. neben leeren Flaschen eines Unkrautvernichtungsmittels und Cognaks auf der Couch: „Er ist tot“, befürchteten die Laien, doch die Polizisten gaben die Hoffnung nicht auf: Nach ihren ersten Wiederbelebungsversuchen übernahmen der inzwischen alarmierte Notarzt und Hubschrauber den Patienten. Er liegt jetzt in der Welser Intensivstation, ist aber noch nicht über den Berg.
Wie ernst der Fall ist, erklärt die Vergiftungszentrale: „Dieses Herbizid führt innerhalb einer Stunde zum Nieren- und Kreislaufversagen.“ Nur ganz knapp vorher wurde Franz F. von „Inspektor Zufall“ gefunden und gerettet.
Foto: Tom Leitner
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.