Zeuge reanimiert

Mord-Ermittler retteten Giftopfer

Oberösterreich
05.05.2006 23:16
Er untersucht Mordfälle und Selbstmorde - doch diesmal verhinderte der Linzer Chefinspektor Manfred Burger mit dem Pettenbacher Bezirksinspektor Christian Pilz so eine Tragödie: Er rettete buchstäblich in letzter Minute das Leben eines Zeugen, der Pflanzengift getrunken und das Bewusstsein verloren hatte, aber reanimiert werden konnte. Der Mann liegt in der Intensivstation.

Als der 51-jährige Franz F. aus Pettenbach um seine Ehe und seinen Job zitterte, wollte er sich offenbar für ein „Mobbing“ rächen: Er meldete der Welser Polizei telefonisch anonym, dass ein verhasster Arbeitskollege das gesuchte Mörderbeil von Eberstalzell versteckt habe. Der Anrufer wurde geheim ermittelt - und sofort gesucht. Doch die Polizisten Burger und Pilz standen vor seiner verschlossen Tür: Ihr Klopfen, Läuten und Schreien halfen nichts.

„Gut, dass wir nicht aufgeben haben, nicht weggegangen sind“, vertrauten die Spürnasen ihrem Instinkt, dass es hier um Leben und Tod ging. Sie befragten erst Nachbarn, ersuchten dann Verwandte, aufzusperren und nachzuschauen: „Es wäre sehr wichtig“, überredeten sie schließlich einen Schwager, allein das totenstille Haus zu betreten.

Zeuge lag regungslos neben leeren Flaschen
Dort lag reglos leichenblass Franz F. neben leeren Flaschen eines Unkrautvernichtungsmittels und Cognaks auf der Couch: „Er ist tot“, befürchteten die Laien, doch die Polizisten gaben die Hoffnung nicht auf: Nach ihren ersten Wiederbelebungsversuchen übernahmen der inzwischen alarmierte Notarzt und Hubschrauber den Patienten. Er liegt jetzt in der Welser Intensivstation, ist aber noch nicht über den Berg.

Wie ernst der Fall ist, erklärt die Vergiftungszentrale: „Dieses Herbizid führt innerhalb einer Stunde zum Nieren- und Kreislaufversagen.“ Nur ganz knapp vorher wurde Franz F. von „Inspektor Zufall“ gefunden und gerettet.

 

 

 

 

Foto: Tom Leitner

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