Teil identifiziert

Flug MH370: Australien rechnet mit Fund des Wracks

Ausland
06.08.2015 12:55
Nach der Identifizierung des im Indischen Ozean angeschwemmten Flugzeug-Wrackteils rechnet die zuständige australische Behörde mit dem Fund der vermissten Boeing 777 der Malaysia Airlines. Der Chef der australischen Flugsicherheitsbehörde, Martin Dolan, sagte Donnerstagfrüh: "Wir sind zuversichtlich, dass wir in der richtigen Gegend suchen, und wir werden das Flugzeug dort finden." Der malaysische Premierminister Najib Razak hatte zuvor bestätigt, dass die gefundene Flügelklappe zur Maschine mit der Flugnummer MH370 gehört.

Die malaysische Regierung wartete am Donnerstag mit weiteren Wrackteil-Funden auf und erklärte, dass auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Reunion im Indischen Ozean auch Fenster und Sitzpölster angeschwemmt worden seien, die von einem Flugzeug stammen. Diese Meldung wurde allerdings in Paris vorerst nicht bestätigt. Eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde sagte: "Die Staatsanwaltschaft von Paris dementiert momentan den Fund neuer Wrackteile."

Bisher bestätigt bleibt also weiterhin nur der Fund einer Flügelklappe der Unglücksmaschine. Internationale Experten hatten die Klappe am Mittwoch in einem Untersuchungszentrum des französischen Verteidigungsministeriums in Balma bei Toulouse stundenlang begutachtet. Das Wrackteil war vergangene Woche auf La Reunion angeschwemmt worden. Eine Untersuchung der Strömungen zeigte, dass Wrackteile aus dem Gebiet, wo der Absturz vermutet wird, tatsächlich dorthin gedriftet sein könnten.

Flugzeug auf dem Weg nach Peking spurlos verschwunden
Das Flugzeug war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. An Bord waren 239 Menschen, unter ihnen 153 Chinesen. Satellitensignale legen nahe, dass die Maschine noch sieben Stunden Richtung Süden flog und abstürzte. Die Ursache für den plötzlichen Kurswechsel ist bis heute ein Rätsel. Bisher haben zwei Schiffe mit Sonar die Hälfte des 120.000 Quadratkilometer großen Suchgebiets im südlichen Indischen Ozean erforscht.

Die Angehörigen der Vermissten forderten nach Bekanntgabe der ersten Ermittlungsergebnisse weitere Antworten. Es gelte weiterhin, eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte aufzuklären, sagten einige der Hinterbliebenen. Dazu gehöre die Antwort auf die Fragen, warum die Maschine vom Kurs abgewichen sei und warum sie nach dem Verschwinden vom Radar noch Stunden weiterflog, als das Kommunikationssystem und der Transponder abgeschaltet waren.

Malaysia Airlines: "Entscheidender Durchbruch"
Es müsse herausgefunden werden, wo sich der Rumpf der Maschine befinde, um die Opfer sowie den Flugschreiber zu bergen, sagte Jacquita Gonzales, deren Mann zur Besatzung der Maschine gehörte. Nur so könne ermittelt werden, warum das Flugzeug abgestürzt sei. Auch Lee Khim Fatt, dessen Frau an Bord des Unglücksflugs war, verlangte "Antworten auf die vielen offenen Fragen". Malaysia Airlines reagierte unterdessen erleichtert auf die Untersuchungsergebnisse. Die Erkenntnisse der Ermittler seien ein "entscheidender Durchbruch", teilte das Unternehmen mit.

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