Mit "Venus Express"

Beweise für aktive Vulkane auf der Venus gefunden

Wissenschaft
20.06.2015 08:02
Stichhaltige Beweise dafür, dass es auf der Venus aktive Vulkane gibt, hat ein internatinales Forscherteam jetzt mithilfe von Daten der Venus Monitoring Kamera (VMC) an Bord der ESA-Raumsonde "Venus Express" gefunden. In Infrarotaufnahmen, die nur wenige Tage auseinander lagen, entdeckte man stark lokalisierte Veränderungen der Oberflächenhelligkeit.

Bei der Auswertung von Daten, die "Venus Express" (kleines Bild) seit Jahren stetig zur Erde funkt, fanden die Wissenschaftler auf der Oberfläche des Planeten vier Regionen, deren Temperaturen im Laufe weniger Tage dramatisch angestiegen war. Größe und Temperatur des kleinsten dieser "Hotspots" schätzen die Forscher auf etwa einen Quadratkilometer und 830 Grad Celsius.

"Wir haben Stellen auf der Oberfläche gefunden, die rasch sehr heiß werden und sich dann wieder abkühlen", sagt der Erstautor der Studie, Eugene Shalygin vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im deutschen Göttingen. Die vier "Hotspots" liegen demnach in der Atla-Region entlang der Ganiki-Riftzone, einem Grabenbruch in der Nähe der Vulkane Ozza Mons und Maat Mons. "Das ist der bisher spannendste Hinweis auf aktiven Vulkanismus auf der Venus", erklärt Shalygin.

Deutliche Spuren auf der Oberfläche
Karten, die die Forscher mithilfe der VMC-Daten erstellt haben, zeigen Helligkeitsänderungen im Vergleich zur durchschnittlichen Helligkeit in der Atla-Region, aufgenommen an drei verschiedenen Tagen. Rot und orange steht für eine Zunahme, blau und grün für eine Abnahme der Helligkeit. Ein Gebiet (auf dem Bild b unten, rot eingefärbt), das als "Object A" beschriftet ist, sticht am 24. Juni 2008 deutlich hervor.

Drittkleinster Planet des Sonnensystems
Die Venus - mit 12.100 Kilometern Durchmesser fast genauso groß wie die Erde - ist mit einer durchschnittlichen Sonnenentfernung von 108 Millionen Kilometern der zweitinnerste und der drittkleinste Planet des Sonnensystems. Der innere Nachbar der Erde kreist in knapp 225 Tagen um unser Zentralgestirn, weil sich der Planet aber nur sehr langsam um die eigene Achse dreht, ist ein Venustag mit 243 Erdentagen länger ist als ein Venusjahr.

Raumsonde kreist seit 2006 um die Venus
Die ESA-Raumsonde "Venus Express" ist am 9. November 2005 an Bord einer "Sojus"-Rakete vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur aus zu ihrer Reise zur Venus gestartet und nach 153 Tagen am 11. April 2006 in eine Umlaufbahn um den Planeten eingeschwenkt. Seit neun Jahren umkreist sie die Venus, die ständig unter einer dichten Wolkendecke verborgen liegt.

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