Gespräch mit Tsipras

Faymann in Athen: “Ich sehe noch keine Lösung”

Österreich
17.06.2015 15:33
"Ich sehe noch keine Lösung vor mir, aber wenn wir überzeugt sind, eine zu wollen, haben wir eine gute Chance dazu." Mit diesen Worten umriss Bundeskanzler Werner Faymann seine schwierigen Gespräche mit dem griechischen Premier Alexis Tsipras, von dem er "Informationen" an europäische Gesprächspartner mit auf den Weg bekam.

Faymann war der erste EU-Regierungschef, der den Weg zu Tsipras fand. Dieser bedankte sich überschwänglich, ließ sich aber - zumindest öffentlich - nicht in seine Karten blicken: "Wir haben gefährliche Monate hinter uns und haben uns daher an die Gefahr gewöhnt", deutete er die Möglichkeit eines "Grexit" - ein Ausscheiden aus dem Euro - am Ende des Monats an.

Auf die Frage der "Krone" über die Zukunft seiner Regierung, wenn sie im Rahmen einer Kompromisslösung Abstriche von ihren Wahlversprechen machen und Wähler enttäuschen muss, stellte Tsipras klar: "Wir werden dafür die volle Verantwortung übernehmen und die Griechen nicht zu den Urnen bitten. Wenn es aber keine Lösung gibt, dann wird diese Regierung im Einvernehmen mit dem Parlament die nötigen Entscheidungen fällen."

Sozialeinrichtungen besucht
Vor seinem Zusammentreffen mit Tsipras besuchte Faymann Sozialeinrichtungen, die das Ausmaß der humanitären Krise deutlich machen - darunter zwei Spitäler im Medikamentennotstand und ein SOS-Kinderdorfzentrum für die Tagesbetreuung von Kindern, deren Familien tief unter die Armutsgrenze gefallen sind. Hier schilderten ihm drei Mütter die soziale Not und die Angst vor dem "Grexit": "Uns bleibt nur die Hoffnung, dass es nicht noch schlechter wird."

Nach dem Lokalaugenschein fühlte sich der Kanzler in seiner Ansicht bestätigt, "dass man auf Kosten der Ärmsten nicht noch mehr sparen kann, aber es gäbe noch genug von reichen 'Steuervermeidern' zu holen".

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele