Halb tot geprügelt
Rassistische Attacke schockiert Deutschland
Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs sprach von einer „neuen Qualität“ im Vorgehen der rechtsextremen Szene, die im höchsten Maße beunruhigend sei. „Wir müssen alles daran setzen, dass die Tat gesühnt wird“, sagte er.
Der deutsche Innenminister Jörg Schönbohm verurteilte den Mordversuch scharf. „Wir dulden in diesem Lande nicht, dass Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder politischen Haltung von Extremisten verfolgt, zusammengeschlagen oder gar ermordet werden.“
Opfer brach nach Party nocheinmal auf
Der überfallene Mann ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Ingenieur für Wasserbau, mit einer Potsdamerin verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist in der Nacht zum Sonntag mit seiner Frau von einer Feier nach Hause gekommen und anschließend noch einmal zu einem Bekannten aufgebrochen.
Teile des Angriffs wurden per Handy mitgeschnitten
Kurz vor dem Angriff hat er seine Frau noch per Handy angerufen. Das Telefon blieb in Aufnahmebereitschaft und so wurde ein Teil des „Gesprächs“ mit den Angreifern aufgezeichnet. Sie beschimpften ihr Opfer als „dreckigen Nigger“. Einziger Zeuge ist bisher ein Taxifahrer, der dem Überfallenen zu Hilfe kam. Daraufhin ergriffen die Täter die Flucht. Auch die schnell herbeigerufene Polizei konnte sie nicht fassen.
Versuchter Mord
Seit Sonntag arbeite eine zwölfköpfige Sonderkommission an dem Fall, dem deutschlandweit hohe Bedeutung beigemessen wird. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes aus niedrigen Beweggründen und schweren Raubes. Dem Opfer fehlen nach Angaben der Kriminalpolizei mindestens 200 Euro und ein Schlüsselbund. Der zuständige Staatsanwalt wertete die Attacke als „besonders krassen, extremen Einzelfall“.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.