Während die Linz AG ihr Hafenbecken zuschütten will, um Platz für Riesen-Container zu bekommen, wollte die ÖBB ihren 15 Hektar großen Frachtenbahnhof durch ein siebenstöckiges Hochregallager für Zwergerl-Packerln ersetzen. „Bereits bei der Planung ließ die begrenzte Baufläche eine teure Baulösung erkennen“, kritisiert nun der Rechnungshof die Bundesbahn: „Die Annahmen hoher Zuwachsraten waren unberechtigt.“ Denn: Die Auslegung der Förderlifte entsprach nicht den Sicherheitsmaßnahmen für Lagerungen von Lebensmitteln gemäß EU-Richtlinie 93/43 EWG.
Die Prüfer rüffeln die ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria (RCA) dafür, dass diese trotzdem mit einem Kunden aus der Lebensmittelbranche einen Vertrag abgeschlossen hätte, den sie hinterher nicht erfüllen konnte: 20.700 Paletten pro Woche gingen in die Binsen. Deshalb empfahl der Rechnungshof einen Umbau zur Lebensmittellagerung. Und einen Ausbau der Lastwagenebene, wo alles liegt, was nicht in die automatischen Lifte, Wagerln und Regale passt. „Zu kleine Aufzüge und Umschlagsflächen ließen nur ein Drittel des Umsatzes erzielen“, kritisiert nun der Rechnungshof.
Das Millionengrab wird aber auch deshalb vergrößert, weil nach seiner nur 15- bis 28-prozentigen Auslastung nun täglich 160.000 Quelle-Packerln sprudeln. Damit soll die Durststrecke des Logistik-Labyrinths überwunden sein. Zu groß und doch zu klein: das neue Linzer ÖBB-Logistikzentrum
Foto: Erich Petschenig
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