krone.at-Test

Kunterbunter Spaß: “Kirby & der Regenbogenpinsel”

Spiele
07.05.2015 08:59
Nintendos rosa Gaudikugel Kirby ist zurück. In "Kirby und der Regenbogenpinsel" erlebt der witzige Gesell sein erstes Abenteuer auf der Wii U – und zwar in relativ ungewöhnlicher Form, nämlich als indirekt gesteuerter, durch die Levels rollender Ball, den der Spieler mittels Touchpen kontrolliert, statt ihn direkt zu steuern. Ob das Konzept in der Praxis aufgeht, hat krone.at getestet.

Die kindgerechte Handlung des Kirby-Abenteuers erfindet das Rad nicht neu, sondern setzt auf das altbewährte Nintendo-Prinzip, bei dem der Held Level um Level einem Schurken hinterherjagt, um diesen am Ende im finalen Showdown zu stellen und die Welt zu retten. Hier die Kurzfassung:

In "Kirby und der Regenbogenpinsel" schlittert der namensgebende Protagonist versehentlich in ein auf die Wii U zugeschnittenes Abenteuer. Als Kirby mit seinen Waddle-Dee-Freunden einen gemütlichen Tag verbringt, öffnet sich plötzlich ein Portal, aus dem eine fiese Kreatur namens Tonia kommt, die Kirbys Heimat all ihrer Farben beraubt und ihre Bewohner versteinert.

Glücklicherweise kommt nicht nur die Farbenräuberin, sondern auch ein freundliches kleines Pinselwesen durch das Portal: Eline. Das Pinselwesen entsteinert Kirby und seine Freunde und hat die mächtige Fähigkeit, bunte Linien durch Kirbys Welt zu zeichnen. Kirby, seine Waddle-Dees und Eline tun sich in der Folge zusammen, um ihrem Gegner das Handwerk zu legen, und machen sich auf den Weg in ein äußerst farbenfrohes Abenteuer voller Überraschungen.

Unkonventionelle indirekte Steuerung
Spielerisch gibt sich "Kirby und der Regenbogenpinsel" anfangs unkonventionell bis ungewohnt, später mitunter knüppelhart und fordernd. Das liegt vor allem an der indirekten Steuerung, mit der der Spieler Kirby durch die Welt lotst. Die gab es zwar auch schon in "Kirby: Canvas Curse" am Nintendo DS, auf der großen Konsole ist sie aber neu. Der runde Gesell wird in seinem Wii-U-Abenteuer nicht etwa mit Steuerkreuz und Aktionsknöpfen gesteuert, sondern rollt von selbst durch die Spielwelt.

Aufgabe des Spielers ist es, Kirbys Odyssee als Regenbogenpinselwesen Eline überhaupt erst möglich zu machen. Es gilt, per Touchpen des Wii-U-Gamepads bunte Linien zu zeichnen, über die Kirby an Hindernissen vorbei rollt, zu sammelnde Sterne und Schatztruhen erreicht und Gegner umschifft. Der Spieler hüpft und kämpft also nicht wirklich, sondern lenkt Kirby nur in die richtigen Bahnen.

Tippt man Kirby am Touchscreen mittels Stift an, bekommt dieser einen kurzen Boost, mit dem er schneller voranrollt und Gegner besiegen kann. Droht Kirby attackiert zu werden, kann der Spieler Gegner zudem durch Pinselstriche von ihm fernhalten. Dabei sollte man stets den sich auffüllenden Farbvorrat im Auge behalten, der die Pinselstriche erst ermöglicht, und im richtigen Moment Kirbys Sternenspurt-Spezialfähigkeit zünden, um selbst größere Gegner überrollen zu können.

Fordernde Levels, Fahrzeug-Verwandlungen
Im Test erwies sich das Gameplay als durchaus spaßig. Zwar dauert es gerade zu Beginn eine Weile, bis man sich an die unkonventionelle Steuerung gewöhnt hat und die ersten – wenig herausfordernden Levels – hinter sich gebracht hat. Schnell nimmt "Kirby und der Regenbogenpinsel" aber Fahrt auf, fordert immer präzisere Regenbogen-Bahnen und immer besseres Timing vom Spieler.

Im späteren Spielverlauf kommen zusätzliche Spielelemente hinzu – etwa Verwandlungen, nach denen Kirby die Welt als U-Boot, Rakete oder Panzer unsicher macht und der Spieler mit seinen Pinselstrichen die Flugbahn seiner Geschosse lenkt.

Hindernisse, die nur der Spieler aus dem Weg räumen kann, und Areale, durch die Kirby ohne Unterstützung rollen muss, weil der Regenbogenpinsel dort nicht funktioniert, verleihen dem Game ebenfalls etwas Würze. Obwohl "Kirby und der Regenbogenpinsel" ein kindgerechtes Spiel ist, fordert es auch Erwachsene. Und das integrierte Trophäensystem dürfte zumindest Sammlernaturen dazu motivieren, die Levels ganz genau zu erkunden und ihnen jedes noch so kleine Geheimnis zu entreißen.

Kunterbunte Optik, gelungener Soundtrack
Optisch gibt sich die kunterbunte Spielwelt des neuen Kirby-Games sehr gelungen. Die Levels hat Nintendo mit viel Liebe zum Detail gestaltet, tatsächlich könnten wir uns viele davon ebenso gut in ganz konventionellen Jump'n'Runs vorstellen, die nicht auf Stifteingabe setzen. Kirby und seine Freunde sind liebevoll gestaltet und animiert, verschiedene Level-Themen sorgen für optische Abwechslung. Kurzum: Ein grafisch opulenter 3D-Kracher ist das neue Kirby-Game nicht geworden, der niedliche 2D-Stil wurde aber grundsolide umgesetzt.

Der Soundtrack von "Kirby und der Regenbogenpinsel" hat Nintendo-typisch einige Ohrwurm-Kandidaten zu bieten und untermalt das Game stets stimmig. Die Melodien sind eingängig und fröhlich, die Soundeffekte der Figuren und Spielwelt sind ebenfalls gut gelungen.

Spaßiger kooperativer Mehrspielermodus
Weil "Kirby und der Regenbogenpinsel" durch seine indirekte Steuerung gerade im späteren Spielverlauf für Einsteiger recht anspruchsvoll sein könnte, hat Nintendo dem Game einen spaßigen Mehrspielermodus spendiert, bei dem auch Anfänger auf ihre Kosten kommen. Darin steuert der Spieler, der das Wii-U-Gamepad mit Touchscreen und Stift nutzt, weiterhin Kirby mittels Regenbogenlinien durch die Levels.

Es dürfen jedoch bis zu drei andere Spieler als Waddle-Dees mit durch die Welten huschen und Kirby unter die Arme greifen. Diese Waddle-Dees können im Gegensatz zu Kirby per WiiMote direkt gesteuert werden, spielen sich also so, wie man es in einem klassischen Jump'n'Run erwarten würde. Cooles Feature: Die Mitspieler dürfen jederzeit ins Game ein- oder aussteigen, man braucht also nicht extra den Mehrspielermodus starten. Ebenfalls praktisch: Wer allein spielt und sich an einem Level die Zähne ausbeißt, kann diesen nach mehreren Fehlversuchen überspringen.

Steuerung zwingt zur Touchscreen-Nutzung
Die Steuerung von "Kirby und der Regenbogenpinsel" ist insgesamt gut gelungen, sie fordert allerdings auch einen entscheidenden Tribut: Der Spieler erlebt das hübsche Abenteuer meist nur am eher grobkörnigen Touchscreen des Wii-U-Gamepads, in Full-HD-Pracht am Fernseher sehen es nur Zuschauer und Mitspieler, die einen Waddle-Dee per WiiMote steuern. Andererseits: Das kann man auch als Vorteil deuten, schließlich kann das neue Kirby-Game so auch problemlos allein am Tablet-Controller gespielt werden, während das TV-Gerät von jemand anderem in Beschlag genommen wird.

Fazit: "Kirby und der Regenbogenpinsel" ist ein kunterbuntes Abenteuer, das viel Kapital aus dem Touchscreen-Gamepad der Wii U schlägt und sich sehr gut für kooperativen lokalen Mehrspieler-Spaß eignet, selbst wenn die Spieler auf verschiedenen Niveaus spielen. Der eingängige Soundtrack, die schönen Levels und nicht zuletzt die niedlichen Protagonisten verleihen Kirbys neuem Abenteuer Charme. Die indirekte Steuerung ist freilich trotzdem Geschmackssache und dürfte nicht jeden Spieler gleichermaßen begeistern.

Plattform: Wii U
Publisher: Nintendo
krone.at-Wertung: 8/10

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