Malen als Abenteuer, das wurde in den fünfziger und sechziger Jahren erst richtig entdeckt. Da gab es in Österreich zwar eine Rückbesinnung auf gegenständliches Abbilden, das Schöne kehrte zurück. Die Alten Meister wurden mit den Phantastischen Realisten wieder modern. Es gab aber auch eine starke Gegenströmung, die alles Gegenständliche ablehnte - vor allem alles Schöngemalte. Denn Kunst sollte schockieren, aufrütteln und zum kritischen Denken anregen. Die Gruppe „Neue Wirklichkeiten“ gründete sich in Wien - einer davon war Franz Ringel (65).
In Ringels Werk steht das Körperempfinden an erster Stelle. Es kommt über eine expressive Malgeste zum Ausdruck, Figur und Kopf verschwimmen oft ineinander. Den farbig klaren, froh stimmenden Bildern ist Todesangst, Triebhaftes und Lustempfinden eingegraben. Ringels Figuren sind ohne Anfang und Ende, ihre Gefühlswelt breitet sich übers gesamte Format aus. Als Betrachter wird man unweigerlich hineingezogen.
Galerie Thiele, Klosterstraße 16: bis 19. April, Di Fr 10 - 12 und 15 - 19 Uhr, Sa 10 - 16 Uhr
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