"Relativ einfach"

Waffen für Terror gelangen via Balkan nach Europa

Österreich
27.01.2015 16:38
Raketenwerfer, Kalaschnikows, Maschinenpistolen, Handgranaten, Sprengstoff - die Attentäter von Paris waren bis auf die Zähne bewaffnet. Das Kriegsgerät der Islamisten stammte laut Behörden großteils aus dem Balkan, wo derzeit noch geschätzte vier Millionen unregistrierte Waffen auf dem Schwarzmarkt kursieren.

Schlepper, Drogenhändler, Autoschieber: Seit Jahrzehnten nutzen Verbrecher aller Art die Balkanrouten als kriminelle Autobahn nach und aus Europa. Spätestens nach den Attentaten in Frankreich ist klar: Auch Terroristen kennen und nutzen die wohl größte Sicherheitslücke der EU - der Großteil der von den Killern eingesetzten Waffen stammte aus der Balkan-Region.

Beunruhigend: Laut EUROPOL seien noch mehr als vier Millionen Waffen aus dem Jugoslawien-Krieg in den Balkanstaaten im Umlauf. "Und es ist relativ einfach, an diese heranzukommen. Banden haben sich auf den Waffenhandel spezialisiert. Geschmuggelt wird über dieselben Routen, über die auch die Drogen nach Russland und Europa gelangen", so ein UN-Sicherheitsexperte.

Heroin um rund 17 Milliarden Euro pro Jahr
Zudem verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen "normaler" Kriminalität und Terror. "Von Afghanistan aus landet über den Balkan jährlich Heroin um rund 17 Milliarden Euro in der EU. Der Gewinn wiederum fließt in die Taschen der Al-Kaida", so der Beamte. Und auch die Finanzierung von Radikalen in Europa laufe über den Balkan. "Das Geld landet hauptsächlich in Österreich oder Liechtenstein, wo es gewaschen und problemlos eingesetzt werden kann."

Und: Nicht nur illegale Flüchtlinge bzw. Schlepper wissen, wie sie unerkannt nach Europa gelangen – auch Terroristen kennen mittlerweile die Routen Neben Radikalen in Europa werden auch Islamisten in Russland von Afghanistan aus versorgt.

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