Al-Kaida-Ableger:

“Attacken im Westen besser, als auszuwandern”

Ausland
21.01.2015 12:56
Die Terrorgruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) hat in einem im Internet aufgetauchten Video zu sogenannten "Einsamer Wolf"-Angriffen auf den Westen aufgerufen. Das sei besser, als in islamische Länder auszuwandern. Bei solchen Attacken werden Islamisten zu Einzeltaten motiviert, die ohne Unterstützung eines Terrornetzwerkes durchführbar sind.

Wie der Internetdienst Site, der die Aktivitäten von Terrororganisationen im Netz beobachtet, am Dienstagabend berichtet, wird in dem knapp 50-minütigen Video wird das führende AQAP-Mitglied Nasr al-Ansi vom Mediendienst der Terrorgruppe interviewt.

Auf die Frage, ob im Westen lebende Muslime lieber in islamische Länder auswandern sollten, antwortete Al-Ansi: "Wenn er in der Lage ist, einen persönlichen Dschihad in den westlichen Ländern durchzuführen, die den Islam bekämpfen, dann ist das besser und schädlicher als auszuwandern".

AQAP bekannte sich zu "Charlie Hebdo"-Anschlag
AQAP hatte sich vergangene Woche zu dem Anschlag auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" bekannt. Die Gruppe nutzt den Jemen als Rückzugsort. Dort soll einer der beiden "Charlie Hebdo"-Attentäter in einem Trainingscamp eine militärische Ausbildung erhalten haben. In dem arabischen Land haben seit Monaten schiitische Rebellen die Regierung im Griff.

Auch die islamistische Shabaab-Miliz in Somalia hat die Attentäter von Paris erneut als "Helden" gefeiert und Muslime vor allem in Europa aufgefordert, ihrem Beispiel zu folgen. Die Schmähungen "Allahs oder seiner Propheten" müssten "gerächt" werden, hieß es in einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung. Darin werden die französischen Terrorbrüder Said und Cherif Kouachi ebenso erwähnt wie Amedy Coulibaly, der den koscheren Supermarkt überfiel.

"Paris und Toulouse werden Ziel der Mujaheddin sein"
In der Erklärung, die sich vor allem an Muslime in Europa richtet, heißt es: "Solange Frankreich auf diesem Weg weitergeht, wird es niemals sicher sein. Die Straßen von Paris und Toulouse werden das Ziel von Einsätzen der Mujaheddin (Gotteskrieger) sein." In Toulouse und Montauban hatte der Franzose Mohammed Merah im März 2012 drei französische Soldaten, drei Kinder und den Lehrer einer jüdischen Schule getötet. Die Polizei erschoss ihn später während der Belagerung seiner Wohnung.

Die Shabaab-Miliz kämpft in Somalia seit Jahren für einen islamischen Gottesstaat. Sie kontrolliert Gebiete im Zentrum und Süden des nordostafrikanischen Landes und verübt in Somalia und im Nachbarland Kenia immer wieder Anschläge. Die Miliz soll enge Kontakte zu den Al-Kaida-Kämpfern im Jemen unterhalten.

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