Bus beschossen

Elf Zivilisten in der Ostukraine getötet

Ausland
13.01.2015 21:34
In der Ostukraine sind beim Beschuss eines Busses elf Zivilisten getötet worden. Nach Angaben der ukrainischen Armee und Polizei hatten prorussische Separatisten am Dienstagnachmittag einen Kontrollposten der Armee mit Raketenwerfern beschossen, dabei aber versehentlich den Bus getroffen. Es ist der tödlichste Angriff auf Zivilisten seit Wochen.

Laut einem Sprecher der ukrainischen Armee fand der Angriff nahe der Ortschaft Bugas rund 35 Kilometer südöstlich der Rebellenhochburg Donezk statt. Er galt demnach einem Kontrollpunkt der Armee auf der Verbindungsstraße zwischen Donezk und Mariupol am Asowschen Meer. Unter den Toten sind sieben Frauen, eine von ihnen erlag am späten Abend ihren Verletzungen.

Ein Vertreter der prorussischen Separatisten wies die Vorwürfe zurück und machte indirekt die ukrainische Armee für den Vorfall verantwortlich. Er verwies darauf, dass die Stellungen der Rebellen für einen derartigen Beschuss zu weit entfernt seien. Kiew und die Aufständischen geben sich immer wieder gegenseitig die Schuld für Angriffe, bei denen Zivilisten getroffen werden.

Feuerpause brüchig – kein Termin für Gipfel gefunden
Beide Seiten hatten sich am 9. Dezember auf eine Feuerpause geeinigt, doch nimmt die Gewalt seit Ende vergangener Woche wieder zu. Insgesamt starben in dem neunmonatigen Konflikt bereits mehr als 4.700 Menschen. Die OSZE-Beobachtermission zeigte sich besorgt über die "deutliche Verschlechterung der Lage" und rief beide Seiten zur sofortigen Waffenruhe auf.

Die Hoffnungen auf einen baldigen Gipfel zur Lösung des Konflikts zerschlugen sich jedoch erneut. Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier und seine Kollegen aus der Ukraine, Russland und Frankreich konnten sich am Montagabend in Berlin nicht auf einen Termin einigen. Steinmeier sprach von einem Austausch mit "Kontroversen". Eigentlich sollte der Gipfel am Donnerstag in Kasachstan stattfinden.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte den Vierergipfel in der kasachischen Hauptstadt Astana Ende Dezember angekündigt. Neben ihm und dem russischem Präsidenten Wladimir Putin hätten Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande daran teilnehmen sollen.

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