"Jagd geht weiter"

Nach Attentaten: Paris mobilisiert 10.000 Soldaten

Ausland
12.01.2015 14:14
Zur Stärkung der inneren Sicherheit gegen Terroranschläge mobilisiert Frankreich 10.000 Soldaten. Sie sollen nach den Worten von Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian "an sensiblen Punkten des Landes" eingesetzt werden. "Die Jagd geht weiter", sagte Premier Manuel Valls, der zuvor bestätigt hatte, dass die islamistischen Attentäter der Vorwoche "mindestens einen Komplizen" gehabt hätten.

Präsident Francois Hollande, der oberste Befehlshaber der französischen Streitkräfte, habe die Militärs zur Beteiligung an der Sicherung aufgefordert, sagte Le Drian am Montag. Zuvor hatte Valls angekündigt, die höchste Terrorwarnstufe im Großraum Paris bleibe wegen der unveränderten Sicherheitslage in Kraft.

Nach Le Drians Angaben ist es das erste Mal, dass die Streitkräfte im Inneren so zum Einsatz kommen. Innenminister Bernard Cazeneuve sagte, dass 4.700 Polizisten und Gendarmen für den Schutz der 717 jüdischen Einrichtungen des Landes wie Schulen und Synagogen abgeordnet würden. Bereits jetzt sind landesweit Tausende Polizisten, Gendarmen und Soldaten im Einsatz.

Plan: Abhörmaßnahmen verstärken, Islamisten isolieren
Valls sprach im Sender BFMTV von neuen Maßnahmen im Kampf gegen den Terrorismus. Zunächst sollten Abhörmaßnahmen verbessert werden. Islamistische Häftlinge sollten in Gefängnissen isoliert werden. Zwei der drei Terroristen, die in der vergangenen Woche bei einem Doppelschlag der Sicherheitskräfte getötet wurden, waren in ihrer Haftzeit in Kontakt.

Die Polizei sucht unterdessen weiter nach Unterstützern der islamistischen Terroristen. Es gebe "ohne Zweifel einen Komplizen", sagte Valls. "Die Jagd geht weiter." Die gesuchte Freundin eines der Attentäter von Paris war nach Angaben der türkischen Regierung bereits zum Zeitpunkt des Anschlags nicht mehr in Frankreich. Hayat Boumeddiene sei am 2. Jänner von Madrid nach Istanbul geflogen, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Sie sei dann am Donnerstag - dem Tag nach dem Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" - nach Syrien ausgereist. Das gehe aus ihren Telefondaten hervor.

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