"Oh Gott, Mama"

Mutter blamiert streitende Politiker live im US-TV

Ausland
18.12.2014 12:24
Weder das Alter ihrer Söhne noch deren politische Karriere beeindruckt offensichtlich die Mutter von Brad und Dallas Woodhouse. Nachdem die Brüder sich wieder einmal live im US-Fernsehen über Politik stritten, platzte ihr der Kragen und sie ließ sich live ins Studio durchstellen, um Weihnachtsfrieden zu verlangen. Der Anruf dürfte die Wirkung nicht verfehlt haben - der Schock stand den beiden ins Gesicht geschrieben.

Die Woodhouse-Brüder sind feste Größen im US-Parlamentsfernsehen C-Span. Der 46-jährige Brad vertritt die Parteilinie der Demokraten, während der fünf Jahre jüngere Dallas leidenschaftlich für jene der Republikaner eintritt. Kein Wunder, dass es da vor der Kamera regelmäßig zu emotionalen Diskussionen kommt.

Wie am Dienstag, als es in der Politikshow "Washington Journal" wieder einmal um die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama ging - ein besonders hitzig diskutiertes Thema, auch zwischen den Woodhouse-Geschwistern. Doch diesmal sollte alles anders kommen.

"Oh Gott, es ist Mama"
Die Anruferin Joy aus North Carolina sei in der Leitung, so Moderator Steve Scully. "Hey, jemand von unten aus dem Süden", grüßt Dallas noch, der sich aus dem traditionell konservativen Süden wohl Zuspruch erhofft. Doch zu früh gefreut. "Du hast recht, ich komme von unten aus dem Süden", schallt es aus der Leitung. Und sofort ist dem jüngeren Bruder klar: "Oh Gott, es ist Mama."

Die Hände vor dem Kopf zu verschränken hilft allerdings nicht. "Und ich bin eure Mutter", spricht Joy Woodhouse ungerührt weiter, während Brad offensichtlich noch ein paar Sekunden braucht, um den Ernst der Lage zu überblicken - bis auch er mit der Hand kurz sein Gesicht verbirgt, bevor ihn das Lachen übermannt. Dallas ist inzwischen zum Augenrollen übergegangen, doch auch das hält seine Mutter nicht davon ab, ihren Söhnen einmal den Marsch zu blasen.

Ständiger Politikstreit an den Feiertagen
"Ich stimme nicht zu, dass alle Familien wie unsere sind. Ich kenne nicht viele Familien, die zu Thanksgiving streiten", beschwert sie sich. Der Moderator muss derweil nachfragen: "Ist das wirklich Ihre Mutter?" "Oh ja", so Dallas, "das ist unsere Mama." Doch die ist noch nicht fertig: Sie hoffe, die beiden hätten sich bei ihren heurigen Thanksgiving-Besuchen bei den Schwiegereltern alles von der Seele gesprochen und würden sich zu Weihnachten bei Mama Woodhouse benehmen.

"Ja, wir haben dieses Thanksgiving nicht geschrien", erklärt der jüngere Bruder, "nicht so wie die meisten Jahre." Das ist genau nach Joys Geschmack: "Ich hätte wirklich gern ein friedliches Weihnachten. Und ich liebe euch beide."

"Wir lieben dich, Mama"
Der Moderator kann seine Schadenfreude an diesem Punkt nicht mehr verbergen und nützt die Gelegenheit, die Mutter zu fragen, wie es denn gewesen sei, diese zwei Jungs großzuziehen. "Na ja, einfach war es nicht", so Joy Woodhouse, was die drei Männer im Studio zum Lachen bringt. "Es wurden nie wahrere Worte gesprochen. Wir lieben dich, Mama", so Dallas, während Brad offenbar immer noch Schwierigkeiten hat, Worte zu finden.

Immerhin, zum Schluss erklärt die Mutter noch, dass auch sie und der Vater der "Jungs" sehr politikinteressiert seien und sie es liebe, dass die beiden diesbezüglich so leidenschaftlich sind. Friedliche Feiertage wünsche sie sich aber trotzdem.

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