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“Super Smash Bros.”: Keilerei der Videospielhelden

Spiele
01.12.2014 16:30
Nach "Mario Kart 8" schickt Nintendo heuer mit "Super Smash Bros." schon seinen zweiten großen Multiplayer-Kracher für die Wii U ins Rennen um die Gunst der Spieler. Serientypisch bekriegen sich darin Videospielhelden der Vergangenheit und der Gegenwart. Massenhaft abgedrehte Arenen, witzige Items und schweißtreibende Acht-Spieler-Kämpfe inklusive. Wie sich die Nintendo-Prügelei auf der Wii U spielt, hat krone.at ausgiebig getestet.

Wenn am TV-Gerät Nintendo-Helden wie Bowser, Mario, Link, Pikachu oder Samus Aran auf Videospiel-Urgesteine wie Sonic, Pacman oder Megaman treffen und sich die Recken mit Händen, Füßen und Spezialangriffen beharken, bis einer aus dem Bildschirm fliegt, kann das im Grunde nur eines bedeuten: Nach der gelungenen 3DS-Version ist das neue "Super Smash Bros." endlich auch auf der Wii U gelandet.

Ultimativer Showdown der Videospiel-Helden
Das Erfolgsrezept ist bei beiden Games das gleiche: Eine stattliche Anzahl von Videospielhelden mit unterschiedlichen Fertigkeiten und Kampfstilen trifft sich in kompakten Arenen zum ultimativen Showdown und versucht, die Gegner mit Schlägen, Spezialattacken und Items aus dem Ring zu kicken. Wer am Ende den meisten Schaden ausgeteilt hat, gewinnt.

Auf eine Story wird dabei verzichtet. "Super Smash Bros." braucht aber auch keine, um Spaß zu machen. Es ist eines dieser Spiele, die simpel zu lernen, aber schwer zu meistern sind und die sich bestens für den unkomplizierten Mehrspieler-Spaß zwischendurch eignen. Was "Mario Kart" für Hobbyrennfahrer ist, ist "Smash Bros." für Freunde gepflegter Prügelei. Zumindest, wenn sie sich mit der kindgerechten Aufmachung anfreunden können und keine harte Kost à la "Tekken" erwarten.

Enorme Kämpfer-Vielfalt, gelungene Balance
So simpel das Spielprinzip ist, so vielfältig schöpft Nintendo die vorhandenen Möglichkeiten aus. Schon allein die Zahl der spielbaren Charaktere ist beeindruckend: Mit der Zeit schaltet man einen Fundus aus Dutzenden coolen Videospiel-Helden frei, die sich grob in drei verschiedene Kampfstile unterteilen lassen und allesamt unterschiedliche Stärken und Schwächen mitbringen.

Da gibt es etwa die Prügel-Fraktion, die Gegner vor allem mit Händen und Füßen "massiert" und noch den einen oder anderen Spezialangriff auf Lager hat. Dann stehen bewaffnete Kämpfer wie Link bereit, die mit Schwertern und anderen Hieb- und Stichwaffen auf ihre Gegner losgehen. Und zu guter Letzt gibt es auch mit Schusswaffen ausgestattete Kämpfer wie "Metroid"-Heldin Samus Aran.

Die Kämpfer sind optisch anpassbar und können mit zufällig in den Levels auftauchenden Items aufgerüstet werden, neue Fähigkeiten werden im Spielverlauf ebenfalls freigeschaltet. Trotz der vielen Möglichkeiten, die sich durch die Zahl und die Unterschiedlichkeit der Kämpfer ergeben, konnten wir im Test keine Balanceprobleme feststellen. Wirklich übermächtige Spielfiguren gibt es nicht – wichtig für den langfristigen Mehrspieler-Spaß.

Chaotisches Treiben, zahlreiche Spielmodi
Durch die einfach zu lernende, aber schwer zu meisternde Steuerung haben Einsteiger eine Chance, Veteranen gleichzeitig die volle Kontrolle über das Spielgeschehen. Einzig das serientypisch chaotische Treiben am Bildschirm wird mitunter zum Problem – etwa, wenn die eigene Spielfigur wieder mal einen besonders harten Schlag eingesteckt hat und schneller an einen anderen Ort der Arena geschleudert wird, als des Spielers Auge ihr folgen könnte. Das kommt vor allem dann vor, wenn ein Kampf in einer größeren Arena tobt und die Kamera herauszoomt, um das gesamte Spielgeschehen darstellen zu können.

Neben dem "Smash"-Modus, der mit seinen Arenen das Herzstück des Spiels darstellt, gibt es im neuen "Super Smash Bros." noch etliche andere Modi, die für Langzeitmotivation sorgen und zum Freispielen von Trophäen, Gegenständen oder Fähigkeiten genutzt werden können. Besonders unterhaltsam: ein Spielmodus, der ein wenig an "Mario Party" erinnert und Spieler in den Kampf schickt, wenn sich diese auf einem Feld in die Quere kommen. Einen abschließenden Showdown gibt's in dem Modus natürlich auch.

Nettes Extra: Amiibo-Figuren als KI-Kämpfer
Erstmals in einem Nintendo-Game werden bei "Super Smash Bros." die neuen Amiibo-NFC-Figuren unterstützt, welche die Japaner als Konkurrenz für Activsions Skylanders und Disneys Infinity-Figuren in Stellung bringen. Wer mag, kann die kleinen Nintendo-Figuren mit dem NFC-Sensor des Wii-U-Gamepads einscannen und ins Spiel bringen.

Selber steuern darf man sie allerdings nicht. Die Amiibos sind KI-Kämpfer, die mit der Zeit im Level aufsteigen und vom Spieler angepasst werden können. Man kann sie mit sich im Team kämpfen lassen, gegen sie spielen oder zwei Amiibo-Figuren gegeneinander antreten lassen. Für Sammler, die sich die separat für rund 15 Euro pro Stück zu kaufenden Figuren ins Regal stellen und sie hie und da im Spiel nutzen wollen, ist das ein nettes Extra. Eine Notwendigkeit ist es aber glücklicherweise nicht, "Super Smash Bros." macht auch ohne die Plastikfigürchen mehr als genug Spaß.

Hübsche Comic-Optik, eingängiger Soundtrack
Optisch ist "Super Smash Bros." gut gelungen. Die einzelnen Charaktere wurden detailreich und in feiner HD-Optik ins Spiel eingebaut. Die im Stil der Spiele, denen die Kämpfer entstammen, gehaltenen Arenen sind bunt und glücklicherweise nicht mit allzu viel Zierrat vollgestopft. "Glücklicherweise" deshalb, weil die Kämpfe auch so schon ziemlich chaotisch ablaufen und allzu viel Schmuckwerk der Übersicht nur schaden könnte. Die Animationen sind geschmeidig, die Comic-Grafik insgesamt scharf, ansehnlich und stilsicher.

Wer Nintendo-Games der Vergangenheit gespielt hat, wird sich überdies an der Vertonung des neuen "Smash Bros." erfreuen. Die bietet eine Menge Soundtrack-Klassiker in leicht abgewandelter Form und sorgt immer wieder für akustische Déjà-vus. Eine Jukebox, mit der die einzelnen Songs auch außerhalb des Spiels abgespielt werden können, ist vorhanden. Und für all jene, die sich fragen, mit welchen Games die ganzen spielbaren Charaktere eigentlich bekannt geworden sind, gibt's sogar kurze spielbare Demos dieser Klassiker.

Multiplayer-Schadenfreude garantiert
Auch wenn der Einzelspielermodus in "Super Smash Bros." durchaus unterhaltsam ist: Seinen wahren Charme entfaltet das Game erst, wenn man es gemeinsam mit Freunden spielt. Egal, ob man nun im Team gegen Computergegner oder gegeneinander spielt, das Geschehen am Bildschirm ist stets spannend und bestens dazu geeignet, Schadenfreude hervorzurufen.

Wenn man einen menschlichen Mitspieler mit einer beherzten Spezialattacke aus dem Bild kickt und dessen verdutzten Gesichtsausdruck bewundern darf, kommt genau die Art von Freude auf, die lokale Mehrspieler-Sessions auf der Konsole hervorrufen sollen. Online kann man sich auch austoben, verdutzte Gesichter und die daraus resultierende Schadenfreude fehlen dann aber.

Fazit: Motivierende und spaßige Familien-Prügelei
"Super Smash Bros." für die Wii U ist der zweite großartige Multiplayer-Titel, den Nintendo heuer auf seine Heimkonsole gebracht hat. Mit der großen Zahl an abwechslungsreichen und tadellos ausbalancierten Kämpfern, abgedrehten Arenen und reichlich freischaltbaren Extras fesselt Nintendos neues Prügel-Game den Spieler problemlos über Wochen an den Bildschirm. Und selbst wenn man dann mal alles gesehen hat, hält einen der Mehrspielermodus weiter bei der Stange.

Dass "Super Smash Bros." dann auch noch das Kunststück vollbringt, sauber umgesetztes Prügel-Gameplay mit kindgerechter Aufmachung zu kombinieren, macht es endgültig zum Mehrspieler-Hit für die ganze Familie. Definitiv eines der besten Games für Freunde lokaler Multiplayer-Partien, die 2014 hervorgebracht hat – auch wenn es mitunter chaotischer abläuft, als einem lieb ist.

Plattform: Wii U
Publisher: Nintendo
krone.at-Wertung: 9/10

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