Drama in Türkei
Minenunglück: Kaum noch Hoffnung für Kumpel
Den Behörden zufolge waren am Dienstag in mehr als 300 Meter Tiefe Teile einer Grube eingestürzt und überflutet worden. 16 Arbeiter hätten sich retten können. Helfer versuchten am Donnerstag, das Wasser abzupumpen. Ein Einsatz von Tauchern war wegen des schlammigen Wassers gescheitert, wie Yildiz am Mittwoch gesagt hatte.
Arbeitsminister: "Bergwerk hätte keine Lizenz haben dürfen"
Arbeitsminister Faruk Celik räumte Versäumnisse der Behörden ein. "Soweit ich das sehe, hätte diesem Bergwerk keine Lizenz erteilt werden dürfen", sagte er in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Zeitung "Vatan". Die Zeitung "Hürriyet Daily News" berichtete am Donnerstag unter Berufung auf einen Angehörigen, die Arbeiter hätten drei Monate lang kein Gehalt erhalten.
Die Betreiberfirma des Bergwerks teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA am Donnerstag mit, es sei zurzeit unmöglich, die Unglücksursache zu benennen. Die Firma wies zugleich jede Verantwortung von sich. Alle vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen seien getroffen worden.
Ministerpräsident: "Wissen nicht, wo Arbeiter sind"
Ministerpräsident Ahmet Davutoglu und Präsident Recep Tayyip Erdogan war am Mittwoch zum Unglücksort gereist. "Wir wissen nicht genau, wo die Arbeiter sind", sagte Davutoglu. Daher könne er keine Angaben über die Dauer der Bergungsarbeiten machen. Er kündigte eine genaue Untersuchung des Unfalls an. "Unsere Minen müssen schnell modernisiert werden", erklärte der Regierungschef.
Trotz des schweren Unglücks zeigte sich Erdogan optimistisch: "Für unsere eingeschlossenen Geschwister halten wir die Hoffnung natürlich aufrecht", sagte er. Die Angehörigen bat er um Geduld. Zuvor hatte Erdogan den für den Abend geplanten Empfang zum türkischen Nationalfeiertag und zur Eröffnung des Präsidentenpalastes "Ak-Saray" abgesagt.
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