Sicherheit versagte

Bewaffneter Veteran drang tief ins Weiße Haus ein

Ausland
30.09.2014 06:28
Wie ist es um die Sicherheit von US-Präsident Barack Obama bestellt? Diese Frage beschäftigt derzeit die USA, nachdem es einem bewaffneten Irak-Veteranen vor Kurzem gelungen war, ins Weiße Haus in Washington einzudringen. Wie die "Washington Post" berichtete, sei der Mann weitaus tiefer in das Gebäude eingedrungen, als bislang bekannt war. Kommentatoren in Washington sprachen von einem besorgniserregenden Vorfall. Der Secret Service dürfte demnach bei der Bewachung des mächtigsten Mannes der Welt ordentlich geschlampt haben.

Am 19. September hatte der 42-jährige Veteran des Irakkriegs mit einem Messer in der Tasche in ein Foyer der Residenz Obamas vordringen können, bevor er überwältigt wurde - zumindest war dies die bislang bekannte Version des Vorfalls. Dagegen berichtete die "Washington Post" am Montag, der Mann habe es bis in den East Room geschafft, der oftmals für offizielle Empfänge oder Pressekonferenzen genutzt wird.

Bereits zuvor hatte es geheißen, mehrere Sicherheitsmaßnahmen hätten bei dem Vorfall versagt. Dem Eindringling sei es gelungen, den Zaun zu überwinden und bis zum Weißen Haus zu rennen. Weder sei der Eingang wie vorgesehen von einem Wachmann gesichert gewesen, noch seien die für den Ernstfall ausgebildeten Hunde eingesetzt worden. Auch die Scharfschützen seien aus ungeklärten Gründen abwesend gewesen, hatte die "Washington Post" am Wochenende berichtet. Nun soll eine interne Untersuchung klären, wie der Schutz von Obama und seiner Familie verbessert werden kann.

Sicherheitspanne 2011 machte Obamas wütend
Im Zuge der jüngsten Sicherheitspanne kamen auch neue Details zu einem Vorfall im Jahr 2011 ans Tageslicht. Der "Washington Post" zufolge hatte damals eine schwere Panne der Personenschützer im Weißen Haus den Präsidenten und seine Frau Michelle so wütend auf den Secret Service gemacht, dass die erregte Stimme der First Lady durch eine geschlossene Tür zu hören war.

Bei dem Vorfall 2011 hatte ein Mann nachts sieben Schüsse auf das Weiße Haus abgegeben. Laut dem Bericht wurden die Knallgeräusche gehört, aber ein Secret-Service-Vorgesetzter dachte, dass der Lärm von einer nahe gelegenen Baustelle stamme. Er habe Beamte, die das Weiße Haus bewachten, angewiesen, sich zurückzuhalten.

Tatsächlich kam der Secret Service damals erst nach vier Tagen zu dem Schluss, dass das Weiße Haus von Kugeln getroffen worden war - als eine Haushälterin Glasscherben auf einem Balkon fand. Obama und seine Frau hielten sich zum Zeitpunkt der Schüsse nicht im Weißen Haus auf, aber ihre jüngere Tochter Sasha und die Mutter der First Lady. Als die Obamas von dem Vorfall erfuhren, zitierten sie laut "Washington Post" den damaligen Secret-Service-Direktor zu einem Treffen und machten ihrem Zorn Luft.

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