Absturz in Ukraine

MH17: Soll Verschleierung Schuldige decken?

Ausland
07.09.2014 11:25
Bald zwei Monate ist es her, dass ein Flugzeug der Malaysia Airlines in der Ostukraine abgestürzt ist, doch immer noch ist kein Schuldiger ausgemacht worden. Inzwischen spricht selbst Russlands Außenminister schon von Verschleierungsversuchen.

Die Maschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli mit 298 Menschen an Bord abgestürzt, wahrscheinlich nach Raketenbeschuss. Die ukrainische Führung und die prorussischen Rebellen machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Das Flugzeug war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. An Bord befanden sich überwiegend Niederländer.

Bericht ohne Klärung der Schuldfrage
Der erste Bericht zur Ursache des Absturzes soll am Dienstag in Den Haag veröffentlicht werden. Doch Aufnahmen der Stimmrekorder bleiben unter Verschluss, auch Erkenntnisse zur Schuldfrage sollen nicht beinhaltet sein, berichtete die deutsche "Welt" am Sonntag. "Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden, was passiert ist, und nicht, jemanden zu beschuldigen", so Sara Vernooij vom Dutch Safety Bord gegenüber der deutschen Zeitung.

Dieses Vorgehen lässt wilde Spekulationen erblühen, verstärkt werden sie allerdings durch die Tatsache, dass Ermittler des Dutch Safety Bords niemals am Absturzort waren. "Wir wollen dort hingehen, wenn es sicher ist", zitierte die "Welt" die Zuständigen.

Verschwörungstheorien kursieren im Internet
Im Internet kursieren ständig neue Verschwörungstheorien. Dazu zählt etwa, dass das Flugzeug von einem ukrainischen Kampfjet aus mit einem Maschinengewehr beschossen wurde. Die Einschusslöcher am Wrack sollen genau passen, meinen viele und stützen sich zudem auf einen der ersten Helfer am Unglücksort, einen OSZE-Mitarbeiter, der ebenfalls meinte, dass die Einschusslöcher von einem Maschinengewehr stammen könnten. Der "Welt" erklärte er allerdings, dass er nur seinen Eindruck wiedergegeben habe und kein Experte sei.

Keine Beweise, wilde Spekulationen und Schweigen
Sergej Lawrow, der russische Außenminister, sprach jedenfalls von Verschleierungsversuchen und rief dazu auf, die Spekulationen zu beenden. Bisher gab es immer wieder Schuldzuweisungen von allen Seiten, jeder will Beweise oder zumindest Indizien haben, die darauf hindeuten, dass der Gegner schuldig ist. Der US-amerikanische Geheimdienst CIA erklärte allerdings, dass es bislang keine Beweise gebe - und die ermittelnde Staatsanwaltschaft in den Niederlanden schweigt.

Ein deutscher Insider meinte zu "Welt", dass es noch lange dauern werde, bis die Hintergründe des Unglücks tatsächlich aufgeklärt sind, wenn es überhaupt jemals so weit komme.

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