28. Juli 1914/2014

Musikstaffel im Gedenken an Kriegsausbruch

Ausland
27.07.2014 22:59
Am 28. Juli 1914 erklärte das österreichisch-ungarische Reich Serbien nach dem Attentat auf den Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gattin in Sarajewo den Krieg. Damit begann der Erste Weltkrieg, der über neun Millionen Menschenleben auf den Kriegsfeldern kostete. In Andenken an diesen Tag fand am Sonntag in mehreren am Krieg beteiligten Ländern eine Musikstaffel statt.

Der italienische Star-Jazzmusiker Paolo Fresu spielte am Nachmittag in Folgaria im Trentino auf der Hochebene von Asiago, einem der geschichtsträchtigsten Kriegsschauplätze in Norditalien, das Trompetensolo "Il Silenzio" (Die Stille), das zum festen Bestandteil des militärischen Trauer- und Beisetzungszeremoniells zählt. Nach Fresu übernahmen andere Jazzmusiker jeweils in einem anderen am Ersten Weltkrieg beteiligten Land die "Staffel" und ließen Trauerlieder ihrer Heimat erklingen. Musik in Andenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges ertönte unter anderem auf dem ungarischen Gellert-Berg im Budapester Stadtteil Buda (kleines Bild), das National Youth Orchestra spielte in der Birmingham Library, und in Portugal erklang die Musik in Andenken an die Kriegsopfer aus dem Kloster Batalha.

In Serbien hat schlechtes Wetter die Pläne vereitelt, das Konzert in Belgrad am Denkmal für den Sieger, ein Werk des kroatischen Bildhauers Ivan Mestrovic, auf der Festung Kalemegdan hoch über der Mündung der Save in die Donau, abzuhalten. "Il Silenzio" wurde daher in einer sich ebenfalls an der Festung befindlichen Kunstgalerie von einem Mitglied des serbischen Militärorchesters vorgespielt.

Die Musikstaffel führte auch nach Griechenland, Russland, Rumänien und Polen. In Polen wurde am Sonntag auch die Schlacht bei Tannenberg nachgestellt (siehe großes Bild).

Die Musikstaffel ist auf eine Initiative des Journalisten Paolo Rumiz von der römischen Tageszeitung "La Repubblica" zurückzuführen. Dieser hatte in den letzten Monaten Reportagen aus allen Fronten des Ersten Weltkriegs in Europa geschrieben.

In Wien leben heute noch 398 Menschen – 341 Frauen und 57 Männer –, die den Ausbruch des Ersten Weltkrieges miterlebt haben. Davon sind 384 österreichische Staatsbürger, und 325 wurden auch in Österreich geboren.

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