Lange Verhandlungen
US-Soldat fünf Jahre nach Taliban-Entführung frei
Präsident Barack Obama bestätigte am Samstag in einer schriftlichen Erklärung, dass sich der 28-jährige Bowe Bergdahl in amerikanischer Obhut befinde. Demnach informierte Obama die Eltern des Soldaten im US-Staat Idaho persönlich per Telefon über die Entwicklung.
Nach Angaben des Senders CNN war über die Freilassung seit Langem verhandelt worden. Die Regierung von Katar habe bei den Verhandlungen vermittelt. Tatsächlich bedankte sich Obama in seiner Erklärung ausdrücklich bei Katar und auch bei der afghanischen Regierung für die Unterstützung bei der Freilassung.
Bergdahl war im Juni 2009 aus seiner Einheit in Afghanistan verschwunden. Die Taliban teilten dann mit, sie hätten den Soldaten gefangengenommen und verbreiteten mehrere Propaganda-Videos, in denen Bergdahl die USA aufrief, seine Freilassung zu erreichen.
Übergabe friedlich verlaufen
CNN zufolge erfolgte die Übergabe am Samstagmorgen (Ortszeit) an der östlichen Grenze Afghanistans. Mitglieder eines US-Spezialkommandos hätten eine Gruppe von Taliban getroffen, den Soldaten in Empfang genommen und dann per Helikopter ausgeflogen. Die Übergabe sei völlig friedlich verlaufen. Bergdahl werde jetzt gründlich medizinisch untersucht und dann zunächst zur Behandlung nach Landstuhl in Bayern geflogen. Sein Gesundheitszustand soll aber gut sein.
Häftlinge in Doha unter strenger Kontrolle
Die Guantanamo-Gefangenen wurden dem US-Regierungsbeamten zufolge am Samstag nach Doha geflogen. Sie befänden sich "im Gewahrsam und unter der Kontrolle" Katars. Ihre Bewegungsfreiheit sei eingeschränkt. Nach Angaben der "Washington Post" ist unter den fünf Männern Mullah Mohammed Fazl, ein ehemaliger Vizeverteidigungsminister der Taliban. Er befand sich seit der Einrichtung des Lagers im Januar 2002 in Guantanamo Bay.
US-Verteidigungsminister Chuck Hagel teilte mit, dass die USA sich eng mit der dortigen Führung über die Sicherheitsmaßnahmen abgestimmt hätten, "um zu gewährleisten, dass die nationale Sicherheit der USA nicht gefährdet wird".
Eltern erleichtert und dankbar
"Im Namen des amerikanischen Volkes hatte ich die Ehre, Bowe Bergdahls Eltern anzurufen, um unsere Freude darüber auszudrücken, dass sie seine sichere Heimkehr erwarten können", erklärte Präsident Obama. Die Eltern Bergdahls äußerten in einer Mitteilung Freude, Erleichterung und Dankbarkeit. "Wir können es nicht abwarten, unseren einzigen Sohn in die Arme zu schließen", zitierte CNN Mutter und Vater.
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