Salz auf der Haut, ein seliges Lächeln im Gesicht und die Füße im paradiesischen Sand – an der Westküste des „Sunshine States“ Florida hüpfen selbst die Meerestiere vor Freude. Eine Reportage aus dem Paradies, die Lust auf Urlaub macht.
Unser Bootsführer sieht fast ein bisschen aus wie Käpt’n Iglo und lacht auch so herzlich – aber auf seine Optik kommt es schließlich weniger an als auf das, was er uns aufgeregten Touristen garantiert: „Ihr werdet Delfine sehen!“ Und so tuckern wir hinaus aufs weite Meer in Clearwater, dem schon die indigenen Ureinwohner diesen Namen wegen des glasklaren Gewässers gegeben haben.
Vorbei an Traumvillen von Millionären, die eigenen Bootszugang haben, so wie man sie aus amerikanischen Filmen und „Miami Vice“ kennt. Vorbei an Reihern, die entspannt auf Felsen chillen. Pelikane dümpeln lässig an uns vorüber, nah an den Mangroven, für die Florida so berühmt ist. Über uns der Himmel in einem so noch nie gesehenen Blau, das nur vom Flügelschlag der Möwen durchbrochen wird. Schön. Atemberaubend schön.
Wir trauen uns gar nicht, den Blick vom Wasser zu nehmen, um ja keinen der Sympathieträger der Meere zu verpassen. Noch ist da – nichts, jedenfalls kein Delfin. Käpt’n, was ist mit Ihrer Garantie? Er lächelt nur.
Und dann tauchen sie auf, und die Urlauber werden sofort zu begeisterten, kreischenden Kindern. Zunächst ist es nur ein Delfin, der flugs über das Wasser gleitet, dann werden es mehr, schließlich viele, die eine richtige Show hinlegen. Sie schießen hoch heraus aus dem Wasser, drehen Pirouetten, jagen in enormem Tempo einmal rechts am Boot vorbei, einmal links, tanzen auf den Wellen, scheinen darauf zu hüpfen. Sie liefern sich, angefeuert von unseren Begeisterungsrufen, einen Wettlauf mit dem Boot. Ich schwöre, sie lächeln dabei.
Als wir zurück im Hafen einlaufen, haben alle Salz auf der Haut, Bräune im Gesicht und ein entrücktes Grinsen auf den Lippen. Das allein wäre die Reise nach Clearwater schon wert gewesen.
Aber es gibt noch viel mehr
Die nächste Sichtung imposanten Wildlifes erarbeiten wir uns mit eigener Muskelkraft. Im Kajak paddeln wir hinaus, vorbei an den typischen Mangrovenwäldern. Floridas Heiligtum. „Sie filtern mehr CO2 aus der Luft als die Regenwälder am Amazonas“, weiß unsere Leiterin Lu. Deswegen versteht man diesbezüglich auch keinen Spaß.
Es gibt drei Sorten Mangroven, eine davon heißt „Dead man fingers“, also die Finger des toten Mannes; so sehen die Wurzeln auch aus. Wer so einen Finger abreißt, dem droht eine saftige Strafe und auch Vergeltung durch das Karma. Wer vor den Mangroven still beobachtet, der entdeckt darin eine Fülle an Wildtieren, Insekten, Vögeln, kleinen Viecherln.
Mit herrlichem Blick aufs Meer und diese Mangroven ist in Clearwater auch das „Marine Aquarium“ zu finden, eine Non-Profit-Organisation, die sich der Rettung von Meeresbewohnern verschrieben hat. „Wir versorgen sie und können sie im besten Fall wieder ins Meer entlassen“, erklärt Marsha. Jene, die in freier Wildbahn nicht überleben würden, finden hier ihr Refugium.
Neun Delfine sind derzeit in den großen Becken, die Schützlinge werden meist mit Verletzungen, als Waisen oder mit schweren Sonnenbränden geborgen. Bei einigen funktioniert das Echolot-System nicht; ohne Orientierung wären sie in der Natur einem qualvollen Untergang geweiht. Auch herzige Schildkrötenbabys wuseln hier herum. „Sie orientieren sich in der Natur am Mond – verwechseln dessen Licht aber oft mit jenen der Hotels, verirren sich dort auf Parkplätzen, fallen in Pools. Wir rücken dann aus, retten sie und päppeln sie auf.“ Tolle Sache.
Eine atemberaubende Kulisse
Doch hin zu dem, was wir alle mit Florida assoziieren und was hier, an der – im Vergleich zum schillernden Miami eher noch weniger bekannten – Westküste in Clearwater in Hülle und Fülle vorhanden ist: unbeschreiblich schönes Meer. Und Entspannung auf allen Ebenen. Die Leute sind so wohltuend freundlich, entschuldigen sich etwa schon, bevor sie vielleicht versehentlich im Weg stehen könnten. Mit der Sonne im Gesicht und dem Wind im Haar lacht jeder, pudelt sich über nichts auf und genießt.
ALLGEMEINE INFOS:
www.visit-usa.at & www.visitstpeteclearwater.com
Mit den Füßen im Sand eines paradiesischen Strandes, mit Livemusik den sensationellen Sonnenuntergang zu sehen – das hallt noch lange nach dem Urlaub nach.
Auf den Straßen cruisen imposante Motorräder – mit Fahrern ohne Helm -, geht jeder mit kurzer Hose und Sandalen, hat man ein Eis oder einen Kaffee in der Hand. Das Essen ist – tatsächlich köstlich. Hier sehen wir auch das erste (und einzige) Mal einen Alligator. Auf dem Teller. „Gator bites“, also gebackene Bissen vom Alligator, sie gelten als Spezialität. Angeblich schmecken sie wie Kalb; mir sind aber der herrliche Fisch und Meeresfrüchte lieber.
In Clearwater Beach gibt es riesengroße Hotelanlagen, auch Häuser mit beeindruckendem Luxus (wie das JW Marriott Beach Resort), man kann aber durchaus auch kostengünstig urlauben. Übrigens hat Clearwater einen vielen Meilen langen, sehr breiten öffentlichen Strand, der jüngst von einem spezialisierten Reisemagazin als einer der besten weißen Sandstrände der Welt geadelt wurde! Strand, so weit das Auge reicht. Glasklares Wasser. Und vielleicht noch ein Delfin, der lacht Ein Traum.
Für den man kein Auto braucht. So ist Dunedin am Golf von Mexiko nur eine Bootsfahrt entfernt. Dunedin heißt sie, weil sie angeblich eine Familie aus Edinburgh einst mitbegründet hat. Und bekannt ist sie für den Charme, Architektur und vorgelagerte Traum-Inseln. Brauereien und Meeresfrüchte. Eine Hoch-Zeit hatte Dunedin, als der Handel mit Zitrusfrüchten blühte. Dafür wurde extra eine Zugstrecke gebaut, deren historische Spuren man sich heute auf dem 75 Meilen langen Pinella-Trail erradeln kann. Entspannt! Das Wort, das die ganze Gegend in zwei Silben erklärt.
Einen Katzensprung entfernt ist die Stadt Tarpon Springs – doch man findet sich hier mitten in Griechenland wieder! Mit den typischen Klängen, die durch die Straßen hallen, und Einheimischen, die wild gestikulierend in der Sprache ihrer alten Heimat parlieren. Auf den Speisekarten: Souvlaki, Tzatziki, Baklava. Hier lebt eine enorme griechische Population!
Freilich muss auch St. Petersburg in den Urlaub mit hinein – allein wegen des weltberühmten Dalí-Museums. Und Meer und viel mehr.
„Schreib eine charmante Geschichte über uns, damit noch viele österreichische Touristen dieses Ziel für sich entdecken können“, empfiehlt mein sympathischer Reiseführer Jason schelmisch. Ein Urlauber kommt nächstes Jahr auf jeden Fall schon mal (wieder). Ich. Schon allein wegen der lachenden Delfine.
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