Wegen Hungerstreik

Magdeburger Todesfahrer nicht verhandlungsfähig

Ausland
18.12.2025 12:03

Der Attentäter von Magdeburg, der sich derzeit vor Gericht verantworten muss, ist nun für verhandlungsunfähig erklärt worden. Laut einem Anstaltsarzt droht beim 51-Jährigen ein akutes Nierenversagen. Das Gericht berät sich, wie es mit dem Prozess gegen den Mann aus Saudi-Arabien weitergeht.

Laut der Einschätzung eines medizinischen Sachverständigen muss der Angeklagte dauerhaft medizinisch überwacht werden. Das Landgericht Magdeburg nahm die Beratungen zum Fortgang der Verhandlung auf. Die Frage ist, ob ohne den Angeklagten fortgesetzt wird, da er die Verhandlungsfähigkeit vorsätzlich herbeigeführt hatte, erklärte Richter Dirk Sternberg. Taleb A. befinde sich nämlich im Hunger- und Durststreik. Sein Gewicht sei stark auf 47,6 Kilogramm gesunken, die Vitalwerte verschlechterten sich von Tag zu Tag, hieß es.

Wird der Prozess nun ohne den Angeklagten fortgesetzt?
Wird der Prozess nun ohne den Angeklagten fortgesetzt?(Bild: AFP/RONNY HARTMANN)

Dass der Angeklagte Essen verweigert, spielt seit Beginn des Prozesses am 10. November eine Rolle. Schon am zweiten Verhandlungstag hatte A. gesagt: „Jetzt mache ich den Hungerstreik seit gestern. Ich will das drei Wochen machen. Man erwartet keine körperlichen Schäden.“ Nebenklagevertreter hatten eine mögliche Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten immer wieder thematisiert.

Richter an Angeklagten: „Sie haben es nicht in der Hand“
Das Gericht zeigte sich bisher aber unbeeindruckt von den Ankündigungen des Angeklagten, Nahrung zu verweigern. „Sie haben es nicht in der Hand, durch Hunger- oder Durststreik die Verhandlung zu verzögern oder zu torpedieren“, betonte Richter Sternberg. Da die Anklage verlesen sei und der Mann Gelegenheit hatte auszusagen, könne die Verhandlung auch ohne ihn fortgesetzt werden, erklärte Sternberg damals.

Am 20. Dezember 2024 war der Mann aus Saudi-Arabien mit einem mehr als zwei Tonnen schweren und 340 PS starken Mietwagen mit bis zu 48 Stundenkilometern über den Weihnachtsmarkt gerast. Es starben sechs Menschen, mehr als 300 wurden verletzt. A. hat die Tat gestanden.

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