Am Dienstag ist das mehrtägige russisch-belarussische Großmanöver „Sapad 2025“ zu Ende gegangen. Dem Finale wohnte auch Russlands Präsident Wladimir Putin bei. Dabei trug der Kremlchef eine Armeeuniform – was äußerst selten vorkommt und wohl als Signal an die NATO zu deuten ist.
Denn im Gegensatz zu seinem ukrainischen Gegenüber, welches laufend in Militäroutfits auftritt, zeigte sich der Kremlchef erst zum zweiten Mal seit der Invasion in der Ukraine in einer Uniform. Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War sieht das als eindeutiges Signal an die NATO-Staaten – vor allem vor dem Hintergrund der jüngsten Eskalationen inklusive Drohnenabschüsse in Polen.

„Sapad“ selbst war auch eine Machtdemonstration der beiden Bruderstaaten. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums umfasste sie den „massiven Einsatz von Drohnen“ und „Mittel der elektronischen Kriegsführung“. Dabei seien die „an der ukrainischen Front gewonnenen Erfahrungen“ berücksichtigt worden, erklärte der Minister Andrej Beloussow, der gemeinsam mit Putin das Übungsgelände von Mulino in der russischen Region Nischni Nowgorod besuchte.
Laut Putin nahmen an den mehrtägigen Gefechtsübungen 100.000 Soldaten teil. Es seien dabei „etwa 10.000 Waffensysteme und militärische Ausrüstungsgegenstände eingesetzt“ worden. Unter Bezug auf das Bündnis zwischen Russland und Belarus fügte Putin hinzu, dass die Übungen darauf abzielten, „potenzielle Aggressionen gegen den Unionsstaat“ abzuwehren.

EU besorgt wegen Indiens Teilnahme
Beloussow zufolge trainierten die eingesetzten Truppen die „Abwehr einer groß angelegten militärischen Aggression“ an „drei Fronten und in der Arktis“. Russische Staatsmedien berichteten zudem, dass sich an dem Manöver auch weitere Verbündete Russlands beteiligten, darunter Iran und Indien. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf den Kreml, auch „Armeekontingente“ aus Bangladesch sowie Soldaten aus Burkina Faso, Kongo und Mali hätten teilgenommen.
US-Vertreter unter den Militärbeobachtern
Das Vorgehen Indiens sorge für große Besorgnis, sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in Brüssel. Es stelle sich die Frage, warum das Land an einer für EU-Staaten existenzbedrohlichen Übung teilnehme, wenn es sich eigentlich engere Beziehungen zur EU wünsche. Unter den zahlreichen Militärbeobachtern waren übrigens auch Vertreter aus den Vereinigten Staaten zugegen. Sie wurden von der weißrussischen Regierung eingeladen.
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