„Können alles sehen“

US-Vertreter zu russischem Manöver eingeladen

Außenpolitik
15.09.2025 21:09

Die Tage vor Beginn des Großmanövers waren von Provokationen geprägt. Ein russischer Hubschrauber verletzte estnischen Luftraum, in Polen drangen 19 Drohnen ein, wovon einige abgeschossen wurden. Bei der NATO schrillten die Alarmglocken. Doch die russisch-belarussische Militärübung „Sapad 2025“ selbst verläuft bisher ohne Zwischenfälle – auch unter den Augen von US-Militärbeobachtern, die eine offizielle Einladung erhalten haben.

Mindestens zwei US-Militärs verfolgten am Montag als Beobachter das Großmanöver. Der belarussische Verteidigungsminister Viktor Chrenin sagte ihnen, sie könnten sich „alles ansehen, was für Sie von Interesse ist“. Insgesamt wurden Vertreter aus 23 Ländern als Beobachter zugelassen, darunter mit der Türkei und Ungarn auch zwei weitere NATO-Mitglieder. Die eher seltene Anwesenheit der US-Offiziere bei „Sapad“ ist das jüngste Zeichen einer Annäherung zwischen den USA und Belarus, einem engen Verbündeten Russlands.

Internationale Militärbeobachter am Rande des „Sapad“-Manövers
Internationale Militärbeobachter am Rande des „Sapad“-Manövers(Bild: AFP/OLESYA KURPYAYEVA)
Start eines russischen Abfangjägers des Typs MiG-31 im Rahmen des russisch-belarussischen ...
Start eines russischen Abfangjägers des Typs MiG-31 im Rahmen des russisch-belarussischen Manövers „Sapad“(Bild: EPA/RUSSIAN DEFENCE MINISTRY PRESS SERVICE/HANDOUT)

USA lockern Sanktionen gegen Belarus
Vergangene Woche war ein Vertreter von US-Präsident Donald Trump, John Coale, zu Gesprächen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko nach Minsk gereist. Lukaschenko stimmte daraufhin der Freilassung von 52 Gefangenen zu, darunter Journalisten und politische Gegner. Im Gegenzug gewährten die USA der staatlichen belarussischen Fluggesellschaft Belavia Erleichterungen von bestehenden Sanktionen.

Ziel des bis zum 16. September geplanten Manövers ist laut der russischen Regierung, die Fähigkeiten von Kommandanten und Stäben sowie die Zusammenarbeit und die Ausbildung von Truppen zu verbessern. In einer ersten Phase sollen die Truppen die Abwehr eines Angriffs auf Russland und dessen Verbündeten Belarus simulieren. Die zweite Phase konzentriere sich auf die „Wiederherstellung der territorialen Integrität des Unionsstaates und die Zerschlagung des Feindes“, heißt es weiter. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat am Donnerstag erklärt, die Übungen, auch die in der Nähe der polnischen Grenze, richteten sich nicht gegen ein anderes Land.

NATO-Manöver in Litauen
Parallel zum Manövers hält in Litauen übrigens auch die deutsche Bundeswehr mit Verbündeten aus mehreren NATO-Ländern eine Übungsserie ab. Erst am Freitag startete die NATO nach den mutmaßlich vorsätzlichen Luftraumverletzungen durch Russland eine neue Militäroperation zum Schutz der Ostflanke.

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